|   
		
			|  | 2 | Kick-Ass 
				Superhelden in Comics 
				und Filmen sind in – warum ist eigentlich im wirklichen Leben 
				noch niemand auf die Idee gekommen, sich ein Kostüm anzuziehen 
				und Bösewichter zu jagen? Diese Frage stellt sich auch Dave, der 
				ein Außenseiter in der Schule ist, und erschafft ein Verbrecher 
				jagendes Alter Ego. Doch schon bald muss er auf schmerzhafte 
				Weise erfahren, dass ein cooler Name und ein Kostüm nicht 
				ausreichen, um ein Held zu sein. Dennoch schafft er es, zu einer 
				Berühmtheit im Internet zu werden, was sowohl Nachahmer auf den 
				Plan ruft als auch die Aufmerksamkeit eines Schurken weckt … Der Film basiert auf 
				einem erfolgreichen Comic (sic!), nimmt aber auf erfrischende 
				und liebevolle Art das Superheldengenre auf die Schippe. Matthew 
				Vaughn, der uns schon den bezaubernden Sternenwanderer 
				beschert hat, beweist wieder einmal, dass man auch ohne großes 
				Budget einen effektvollen, actiongeladenen Film drehen kann, der 
				vor interessanter Einfälle strotzt. Die Story ist temporeich, 
				witzig und rotzfrech, die Charaktere durchweg sympathisch, und 
				vor allem Chloe Moretz als Hit Girl ist eine interessante 
				Neuentdeckung, die ihren Filmvater Nicolas Cage glatt an die 
				Wand spielt. Überraschenderweise besitzt der Film sogar einige 
				gefühlvolle Momente, wenn auch diese persönlichen Szenen ein 
				wenig zu kurz ausfallen, um ihre volle Wirkung zu entfalten. 
				Insgesamt ein höchst unterhaltsamer, stellenweise sehr brutaler 
				Film mit Kultcharakter. |  
			|  | 2- | Green Zone Irak 2003: US-Offizier Roy 
			Miller (Matt Damon) ist nach dem Einmarsch der Amerikaner in Bagdad 
			auf der Suche nach Massenvernichtungswaffen – immerhin der Grund für 
			den Krieg. Doch er wird nicht fündig. Dank des Tipps eines 
			Einheimischen kommt er dem untergetauchten General al-Rawi auf die 
			Spur und gerät unvermittelt in einen Konflikt zwischen CIA und 
			Pentagon.  Im Krieg, heißt es, stirbt 
			die Wahrheit zuerst. In diesem Fall kann man sagen, dass sie 
			ermordet wurde. Paul Greengrass hat uns Matt Damon bereits als Agent 
			ohne Gedächtnis beschert, und wie Jason Bourne ermittelt auch Roy 
			Miller auf eigene Faust gegen eine übermächtige (Staats-)Macht. Nach
			Der Ghostwriter ist dies bereits der zweite Film in der 
			Tradition des Politthrillers, und auch er beschäftigt sich mit dem 
			Kampf gegen den Terror. Inhaltlich bietet Green 
			Zone nichts Neues, irgendwie hat man ja schon immer geahnt, 
			dass der Irak keine Massenvernichtungswaffen besitzt, und inzwischen 
			ist es auch bestätigt. Autor Brian Helgeland vereinfacht zwar 
			vieles, spitzt den Konflikt aber gekonnt auf eine Handvoll Akteure 
			zu und stellt einen aufrechten, gewissenstreuen Bürger in Uniform in 
			das Zentrum des Geschehens. Greengrass setzt das Ganze gewohnt 
			souverän in Szene, wobei die Parkinsonkamera wie immer stark 
			gewöhnungsbedürftig ist und man in den Kampfszenen vollkommen die 
			Orientierung verliert. Das schmälert ein wenig das Vergnügen, ist 
			aber von Anfang bis zum Ende spannend. |  
			|  | 3+ | 
				Der Ghostwriter Ewan McGregor spielt 
				einen namenlosen Ghostwriter, der engagiert wird, um die 
				Biografie des ehemaligen britischen Premiers Adam Lang (Pierce 
				Brosnan) zu überarbeiten, nachdem der erste Autor unter 
				mysteriösen Umständen ums Leben kam. Gleichzeitig soll Lang vor 
				dem internationalen Gerichtshof der Prozess gemacht werden, weil 
				er Terrorverdächtige den USA überlassen hat, wohl wissend, dass 
				sie dort gefoltert werden. Schon bald entdeckt der Autor, dass 
				dies nicht die ganze Geschichte ist … Polanski hat endlich 
				wieder einen Thriller gedreht, oder doch so gut wie, denn leider 
				kommt der Film über weite Strecken nicht richtig in Schwung. 
				Dass er dennoch keine Sekunde langweilt, ist den guten 
				Darstellern geschuldet und dem Talent des Regisseurs für 
				Atmosphäre. So dauert es zwar sehr lange, bis Ewan McGregor (der 
				so namenlos bleibt wie die Heldin in Rebecca) die 
				Hintergründe herausfindet, die seinen Vorgänger das Leben 
				gekostet haben, aber das Ende ist spannend und raffiniert 
				erzählt. Politik, wir haben es ja schon immer gewusst, ist ein 
				äußerst schmutziges Geschäft. |  
			|  | 3+ | Shutter Island 
				U.S. Marshall Teddy 
				Daniels (Leonardo DiCaprio) und sein Kollege Chuck (Mark Ruffalo) 
				kommen 1954 nach Shutter Island, einer Anstalt für psychisch 
				kranke Gewaltverbrecher, um das rätselhafte Verschwinden einer 
				Insassin aufzuklären. Teddy hat vor einigen Jahren seine Frau 
				(Michelle Williams) verloren und leidet außerdem an einem 
				Trauma, ausgelöst durch die Befreiung Dachaus im Zweiten 
				Weltkrieg. Er hat zudem auch noch seine eigenen, privaten 
				Motive, nach Shutter Island zu kommen – und entdeckt, dass dort 
				einiges nicht mit rechten Dingen zugeht. Man ahnt schon recht 
				bald, dass der Film auf ein überraschendes Ende zusteuert, und 
				da man den einen oder anderen Film dieser Art schon gesehen hat, 
				ist es relativ einfach, dieses vorauszuahnen. Dennoch ist 
				Scorsese wieder einmal ein toller Thriller gelungen, der 
				teilweise sehr spannend ist, manchmal ungeheuer dicht inszeniert 
				und trotz kleiner Längen keine Sekunde langweilt. Beeindruckend 
				gespielt hat vor allem Leonardo DiCaprio, dessen Balanceakt 
				zwischen Wahn und Wirklichkeit unbedingt sehenswert ist und zu 
				seinen besten Leistungen zählt. |    |