TOP 20 USA

Wochenende 48 vom 26. bis 30. November 2003

(Die endgültigen Box Office Ergebnisse)

Thanksgiving

Normalerweise ist das lange 5-Tage-Thanksgiving-Wochenende eines der besten Box Office-Wochenenden des Jahres. In den Jahren 1999-2001 spielten die Nr. 1-Filme zwischen $73,5 Mio. und $82,4 Mio. ein. Letztes Jahr gab es aber einen Rückschlag, als fünf Filme in 11.551 Kinos anliefen, die zusammen gerade einmal $50,7 Mio. einspielten.

Das Thanksgiving-Box Office ist deswegen so hoch, da viele Amerikaner Urlaub nehmen und die Schulen mindestens am Do. und Fr. geschlossen sind. Seltsamerweise ist regelmäßig zu Thanksgiving der Freitag (leicht) stärker als der Samstag (siehe Tabelle).

2x Nr. 1

Während Ein Kater macht Theater das 3-Tages-Wochenende anführte, siegte Die Geistervilla am langen Thanksgiving-Wochenende.

Die Neustarts

Dieses Jahr starteten vier Filme mit Produktionskosten von $270 Mio. in 10.670 Theatern.

Stärkster Neuzugang ist wie erwartet Die Geistervilla. Die $90 Mio.-Produktion ist der dritte Disney-Film, der auf einer Disneyland-Attraktion basiert. Während Country Bears ($17,0 Mio.) floppte, spielte Fluch der Karibik bislang $304,2 Mio. ein, Die Geistervilla siedelte sich mit $34,0 Mio. in fünf Tagen irgendwo dazwischen an. Trotz der Werbemaschinerie der Disney Company eröffnete der Eddie Murphy-Film etwas unter den Erwartungen. Der mit ähnlich schwachen Kritiken ausgestatte Murphy-Film Der Kindergarten Daddy startete im Mai mit $27,6 Mio. und brachte es auf insgesamt $104,2 Mio..

Richard Donners Michael Crichton-Verfilmung Timeline mit Paul Walker ist ebenfalls von den Kritikern nicht verschont worden, der Paramount-Film hat extreme Schwierigkeiten, das $80 Mio.-Budget wieder einzuspielen. Nach einem $8,4 Mio./$12,4 Mio.-Wochenende ist mit einer kurzen Laufzeit zu rechnen.

Ron Howards $65 Mio.-Western The Missing mit Cate Blanchett und Tommy Lee Jones erhielt angenehmere Kritiken, spricht aber eher ein erwachsenes Publikum an. Der letzte Western Open Range mit Kevin Costner nahm im August zum Start $14,0 Mio. und spielte bislang $58,3 Mio. ein. Heimliches Vorbild dürfte aber der vor genau 13 Jahren gestartete Der mit dem Wolf tanzt gewesen sein, der in nur 1.048 Kinos $12,7 Mio. (5T) einspielte (heute $18,0 Mio. wert), sieben Oscars gewann und es auf insgesamt $184,2 Mio. brachte. Trotz der Starpower von Ron Howard gab es maue $10,8 Mio./$15,2 Mio..

Terry Zwigoff ist für mich einer der überschätztesten Regisseure, die es gibt, dennoch hat der Mann ganz offensichtlich eine Fangemeinde. Der Trailer von der $35 Mio.-Produktion Bad Santa macht mich überhaupt nicht an, aber Billy Bob Thornton, Bernie Mac und der letzte Auftritt des verstorbenen John Ritter ließen viele Experten einen Start über der $10 Mio.-Marke erwarten. Es kam noch viel besser, das Wochenende brachte $12,3 Mio./$16,8 Mio..

Die wichtigsten limitierten Starts des Wochenendes sind Jim Sheridans wundervoller In America ($260.353 5T) und der William H. Macy-Film The Cooler ($171.621 5T), die beide in elf Theatern Premiere feierten. Der französische Zeichentrickfilm Belleville Rendezvous startete mit $143.762 in nur sechs Kinos.

Die Zweitwöchler

Normalerweise haben die meisten Filme zu Thanksgiving niedrige Rückgänge zu verzeichnen. Aber die Dr. Seuss-Verfilmung Ein Kater macht Theater mit Mike Myers hat einen dermaßen schlechten IMDB-Wert (2,8), dass ein Rückgang von 36 % unvermeidbar war. Dennoch steht die $100 Mio.-Produktion von Imagine nach zehn Tagen bei $75,8 Mio..

Gothika (-33 %) mit Halle Berry, Penelope Cruz und Robert Downey Jr. erzielte mit $19,3 Mio. den besten Start eines Films aus der Dark Castle-Horrorschmiede von Joel Silver und Robert Zemeckis und konnte sich in den Top Five behaupten.

Nach dem sehr guten Start von 21 Gramm, der in nur acht Kinos $274.454 ($34.307 Schnitt) einspielte, ist der Sean Penn/Benicio Del Toro/Naomi Watts-Film diese Woche in 73 Kinos zu sehen und spielte in fünf Tagen $1.259.688 ein.

Der Rest der Top Ten

Buddy - Der Weihnachtself konnte von dem Familienfest am meisten profitieren (Santa Clause 2 legte letztes Jahr um 19 % zu) und auch der Sleeperhit von New Line mit Will Farrell hatte ein Plus von 16 %. Das $21,6 Mio.-Wochenende (3T) ist das fünftbeste dritte Wochenende aller Zeiten!

Peter Weirs Master and Commander - Bis ans Ende der Welt (-21 %) mit Russell Crowe verließ die Top 5, der Richard Curtis-Film Tatsächlich Liebe (-5 %) mit Hugh Grant ist auf Rang 9, Disneys vorletzter traditionell animierter Zeichentrickfilm Bärenbrüder (-9 %) auf Rang 10 zu finden.

Die Top Ten verlassen mussten die beiden WB-Enttäuschungen Matrix Revolutions (-32 %) mit Keanu Reeves und Looney Tunes - Back in Action (-41 %) mit Brendan Fraser, Steve Martin und Jenna Elfman (letzterer eher eine Katastrophe als eine Enttäuschung), David Zuckers Scary Movie 3 (-64 %) sowie die Revolution-Produktion Radio (-35 %) mit Cuba Gooding Jr. und Ed Harris.

Am Freitag startet in über 3.000 Kinos der Tom Cruise-Film Last Samurai und in etwa 2.000 Theatern der Jessica Alba-Tanzfilm Honey. Außerdem ist die Langfassung von Der Herr der Ringe - Die Gefährten für eine Woche auf 120 Leinwänden zu sehen.

DIE PROGNOSE GIBT ES WIE IMMER AM FREITAG NACHMITTAG.