TOP 20 USA

Wochenende 52 vom 26. bis 28. Dezember 2003

(Die endgültigen Box Office Ergebnisse)

EURE PROGNOSEN ERST WIEDER AB WOCHE 2/2004

Time Warp

Das letzte Mal als Heilig Abend auf einen Mittwoch fiel war 1997. Damals war eine Woche zuvor ein 3h-Film gestartet, der zwar keine Rekorde gebrochen hatte, aber am zweiten Wochenende um 24 % zulegte und mit einer zweiten Woche von $71,2 Mio. damals neue Rekorde aufstellte, und nicht aufhörte, neue Bestmarken aufzustellen, bis Titanic zum erfolgreichsten Film aller Zeiten wurde.

Trotz des Neustarts von fünf Filmen, die alle am 25.12. Premiere feierten, legten alle Nicht-Sequels an diesem Wochenende zu (Mäusejagd +60 %, Flubber +26 %, Amistad +58 %, Zum Teufel mit den Millionen +25 %, Anastasia +30 %). Die Sequels, die ja mehr frontbeladen sind, konnten sich ordentlich behaupten (007 - Der Morgen stirbt nie -19 %, Scream 2 -35 %, Wieder allein zu Haus +11 %).

Die fünf Neustarts waren Besser geht's nicht ($12,6 Mio. am Wochenende, $16,0 Mio. inkl. 25.12.), Jackie Brown ($9,3 Mio./$12,9 Mio.), American Werewolf in Paris ($7,6 Mio./$11,0 Mio.), Postman ($5,3 Mio./$6,8 Mio.), Mr. Magoo ($5,2 Mio./$6,5 Mio.) - seitdem sind die Ticketpreise um etwa ein Drittel gestiegen.

Dieses Jahr haben wir wieder einen 3h-Film, der für Furore sorgt, vier Neustarts am Feiertag und eine Expansion am Freitag.

Die Neustarts

In den meisten Kinos (3.298) startete Im Dutzend billiger von Shawn Levy, der das Jahr mit Voll verheiratet erfolgreich begann. Nachdem die meisten Familienfilme des Novembers schon aus den Top Ten verschwunden sind und Buddy - Der Weihnachtself bald nicht mehr aktuell ist, hat dieser Familienfilm mit Steve Martin dieses Marktsegment fast für sich allein. Martin hat gute Erfahrungen mit dem Weihnachtsgeschäft gesammelt (drei seiner größten Hits: Reichtum ist keine Schande, Vater der Braut 1 & 2) und hatte dieses Jahr im März mit Haus über Kopf einen $31,1 Mio.-Start hingelegt. Obwohl die Kritiker den Film verreißen, kommt er beim Publikum gut an, nicht umsonst hat ihn die 20th Century Fox seit einem Monat immer wieder gesneakt. Deswegen spielte das Remake in vier Tagen $35,4 Mio. ein, das Wochenende war den Amis $27,6 Mio. wert.

Peter Pan ist in den USA eine sehr beliebte Figur. Ob als Disney-Klassiker, als Steven Spielberg-Hook (1991 der drittbeste Dezember-Start aller Zeiten), selbst das Zeichentrick-Sequel Neue Abenteuer im Nimmerland war erfolgreicher als Das Dschungelbuch 2. P. J. Hogans (Die Hochzeit meines besten Freundes) $100 Mio.-Verfilmung ist die Wild Card an diesem Wochenende. Der Film bietet keine Stars, kann aber ordentliche Kritiken vorweisen. Die Trailer sind dem Familienpublikum wohl etwas zu brutal und dunkel geraten, deswegen gab es in den ersten vier Tagen nur $14,6 Mio., davon $11,1 Mio. am Wochenende. Da der Film aber in der Regel gefällt, dürfte eine mittlere Laufzeit möglich sein.

Ben Affleck hat ein durchwachsenes Jahr hinter sich. Während Daredevil gerade noch die $100 Mio.-Marke überschritt, liefert er mit Liebe mit Risiko einen der größten Flops des Jahres ab. Auch Regisseur John Woo könnte nach seinem Windtalkers-Desaster wieder einen Hit gebrauchen. Allerdings wirkt Paycheck - Die Abrechnung wie ein Klon vieler anderer Filme, deswegen gab es - trotz Uma Thurman - mit $18,6 Mio. in vier Tagen nur einen mittleren Start, das Wochenende brachte $13,5 Mio. ein.

Rückkehr nach Cold Mountain ist nach acht Golden Globe-Nominierungen die Oscar-Hoffnung von Miramax. Regisseur Anthony Minghella (Der englische Patient, Der talentierte Mr. Ripley) hat für das Studio schon viele Nominierungen eingeheimst, die Besetzung aus Jude Law, Nicole Kidman und Renée Zellweger schadet sicherlich auch nicht. Obwohl die Amerikaner nicht so verrückt nach historischen Stoffen sind, spielte der Civil War-Film in vier Tagen $19,1 Mio. ein, dem $14,6 Mio.-Wochenende sollte eine lange Laufzeit folgen.

Außerdem startete in 51 IMAX-Kinos Young Black Stallion, der mit $702.402 in vier Tagen enttäuschte ($12.353 ist der 3-Tage-Schnitt). Der Originalfilm Der schwarze Hengst spielte 1979 $37,8 Mio. ein (heute $90 Mio.), die Fortsetzung 1983 $12,0 Mio. ($23 Mio.).

Limitiert starteten die Oscar-Hoffnungen Monster mit Charlize Theron und Christina Ricci ($86.831 in vier Kinos = $21.708 Schnitt) sowie Robert Altmans Ballettfilm The Company mit Neve Campell, ($93.776 in elf Kinos = $8.525 Schnitt).

Expansionen

Nach $91.099 in der ersten Woche in zwei Kinos expandierte House of Sand and Fog am Freitag und nahm in 438 Kinos $1,7 Mio. am Wochenende ein ($3.928 Schnitt).

In America verdoppelte die Anzahl der Kinos und spielte in 325 Häusern $1,0 Mio. ein ($3.295 Schnitt).

Tim Burtons Big Fish mit Ewan McGregor spielte in den ersten zwei Wochen in sechs Kinos $635.681 ein und konnte auf jetzt 124 Leinwänden am Wochenende $2,1 Mio. einnehmen ($16.562 Schnitt).

21 Gramm nahm in 74 Kinos bislang $3,4 Mio. ein, war nun in 291 Kinos zu sehen, wo er $1,2 Mio. einspielte ($4.206 Schnitt).

Auch Kalender Girls addierte 18 Häuser und spielte in jetzt 42 Kinos $396.522 ein ($9.441 Schnitt).

Der Herr der Charts

Sequels können in der Regel am zweiten Wochenende nicht mit einem Weihnachtsbonus rechnen, zumal Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs gerade mit $150,1 Mio. die drittbeste Startwoche aller Zeiten hingelegt hat. Der Herr der Ringe - Die Gefährten gab nach der damals neuntbesten Startwoche aller Zeiten um 18 % nach, Der Herr der Ringe - Die zwei Türme verlor nach der damals fünftbesten Startwoche aller Zeiten um 21 %. Beide Vorgänger mussten sich aber nicht mit vier Massenstarts anlegen, deswegen ging es für den Peter Jackson-Film um 30 % runter, das $50,6 Mio.-Wochenende ist das fünftbeste zweite Wochenende aller Zeiten. Schon am elften Tag (Sa.) hat DHDR3 als zweitschnellster Film aller Zeiten die $200 Mio.-Marke überschreiten.

Weitere Gewinner

Mehrere Filme profitierten vom Weihnachtsgeschäft und legten zu, obwohl sie Spielstätten verloren: Last Samurai (+7 %), Bärenbrüder (+12 %), Lost in Translation (+41 %), Mystic River (+7 %), School of Rock (+8 %) und Radio (+13 %).

Am nächsten Wochenende startet kein neuer Film, allerdings wird der britische Hit Kalender Girls um etwa 600 Theater expandieren.

DIE PROGNOSE GIBT ES WIE IMMER AM FREITAG NACHMITTAG.