| MARK 
G. UND PI-JAY IN LA-LA-LAND 1. 
WOCHE 
2. WOCHE 
3. WOCHE 
4. WOCHE   
		 Pi-Jays 
erster Blick auf den Pazifik...   
 Manhattan 
Beach (ist aber in Kalifornien), aufgenommen um 12.00 Uhr Mittag am zweiten 
Schultag...   
 Pi-Jay 
auf der Suche nach Pamela A...   
 Nach wie 
vor die größte Geschmacksverirrung in einer an Geschmacksverirrungen reichen 
Stadt: Das Excalibur Hotel in Las Vegas.   
 Paris am 
Strip...   
 
Sonnenaufgang am nagelneuen Wynn's Hotel, links im Hintergrund der Eiffelturm 
(Blick aus dem Hotelzimmer).   
 Die 
niedrige Seite des Hoover Damms...   
 Die hohe 
Seite des Hoover Damms... (allerdings nur die obere Hälfte)   
 Grand 
Canyon ohne Colorado River   
 Grand 
Canyon mit Colorado River (Sonnenuntergang).   
 Außerhalb 
des Grand Canyons, im Hintergrund die Westseite von Painted Desert.   
 Der 
Colorado vor dem Grand Canyon.   
 Bryce 
Canyon National Park   
 Im Osten 
vom Zion National Park.   
 Blick ins 
Zion-Tal kurz vor Sonnenuntergang.   |  | 
		Dienstag 6. September 2005 
		Tja, endlich wieder in meiner "zweiten 
		Heimat" angekommen. Der Flug (die Flüge) waren natürlich anstrengend, 
		aber die Zwischenlandung in Detroit verlief reibungsloser als erwartet, 
		die Einwanderungsformalitäten waren diesmal schnell abgehakt, allerdings 
		hat der Beamte etwa zwanzig Fragen gestellt. 
		Kaum in L.A. angekommen, hat man schon 
		gemerkt, wo man sich befindet. Im Bus zur Mietwagenstation haben sich 
		drei Damen über die kommenden Arbeitstage unterhalten und sich darüber 
		beklagt, dass sie die nächsten Tage nur Nachtdrehs haben werden (ist 
		schon eine Qual, beim Film zu arbeiten...). 
		Auch Pi-Jay hat die Flüge überlebt, was im 
		Vorfeld gar nicht so sicher war, da er zum ersten Mal unseren Kontinent 
		verlassen hat, zudem zum ersten Mal überhaupt in die Luft ging. Da hat 
		es im Vorfeld natürlich überhaupt nicht geholfen, dass es im August fünf 
		Flugzeugabstürze gab und auch am Tag vor unserer Abreise ein schweres 
		Unglück geschah. Aber wie gesagt, auch er ist heil angekommen, die 
		größte Katastrophe war eigentlich, dass es im Flug von Detroit nach Los 
		Angeles kein Essen gab... 
		Um 19.30 Uhr Ortszeit kamen wir endlich 
		(immerhin 25 h, nachdem ich meine Wohnungstür abgesperrt hatte) bei 
		meinen Freunden M. + E. an, die zur Zeit auch Besuch von ihrer Tochter 
		P. mit ihren beiden Kindern I. und A. hat. Nach der Übergabe der vielen 
		Mitbringsel und dem Austausch der neuesten Familienereignisse (gab 
		natürlich nicht so viel zu erzählen, da wir sowieso etwa dreimal im 
		Monat miteinander telefonieren), hat mich der Jetlag um 22.30 Uhr 
		dahingerafft (etwa eine Stunde nach Pi-Jay). 
		  
			
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				Pi-Jay Talking: 
				Fliegen ist gewiss die unnatürlichste 
				Form der Fortbewegung, zumindest für uns Menschen, und obwohl 
				sich jeden Tag überall auf der Welt Flugzeuge in den Himmel 
				erheben, frage ich mich immer wieder: Wie bleiben sie nur oben? 
				"Runter kommen sie alle", meinte 
				mein Friseur, und Mark G. hat versucht, mir das Ganze mit Physik 
				zu erklären, aber ich glaube, dass er all das Zeug über 
				Schwerkraft, Geschwindigkeit und Auftrieb selbst nicht 
				verstanden hat. Alles, woran ich mich aus meiner Schulzeit 
				erinnern kann, ist die Gravitationslehre - und da geht es 
				schließlich darum, wie schnell Dinge zu Boden fallen. Dass nach 
				unserer Buchung jede Woche ein Flieger abgestürzt ist, schien 
				auch eher Mr. Newton als Mark zu bestätigen, aber 
				inzwischen war es zu spät, und ich begann mich zu fragen, ob das 
				nun die beste Entscheidung meines Lebens war oder vielleicht 
				meine letzte ... 
				Zeit ist ein komisches Ding. 
				Kinder können bestätigen, dass ein Ereignis, das man 
				herbeisehnt, nicht näher zu rücken scheint, während der in vier 
				Wochen anvisierte Zahnarztbesuch urplötzlich schon morgen ist. 
				Ich beschloss daher, meine Ängste zu verdrängen - schließlich 
				kann einem immer und überall etwas passieren, und die einzige 
				Art, ein relativ sicheres Leben zu führen, besteht darin, gleich 
				im Bett zu bleiben. 
				Die notorische Unpünktlichkeit 
				mancher Taxifahrer einkalkulierend, hab ich den Wagen eine 
				Viertelstunde früher bestellt, nur um mit einer übereifrigen 
				Fahrerin konfrontiert zu werden, die 20 Minuten zu früh auf der 
				Matte stand und mir unterwegs ein paar Horrorgeschichten übers 
				Fliegen erzählte. So stand ich eine halbe Stunde zu früh auf dem 
				menschenleeren Bahnhof meiner Heimatstadt und wartete auf den 
				Zug nach Frankfurt. Der Gedanke, mein Leben im Bett zu 
				verbringen, erschien mir verlockender denn je ... 
				Am Ende war natürlich alles halb 
				so schlimm, und wir waren in Nullkommanix in der Luft - und 
				blieben sogar dort. Auf der Strecke geblieben sind nur ein paar 
				Illusionen - zum Beispiel dass Stewardessen (pardon: 
				Flugbegleiter) alle jung und hübsch sind (vielleicht in der 
				ersten Klasse), dafür waren alle nett, hatten einen drolligen 
				US-Akzent und konnten das Wort "Zoll" nicht aussprechen. 
				 
				Meine Schwester hat Recht: Fliegen 
				ist wie Bus fahren - wahnsinnig beengt und stinklangweilig. Zum 
				Glück war das Entertainment-Angebot nicht schlecht, auch wenn 
				ich (fast) alle Filme kannte. Als Fan der Gilmore Girls habe ich 
				mich dann für "The Sisterhood Of The Traveling Pants" mit 
				Alexis Bledel entschieden. 
				 
				Kurzkritik: Nach einem recht 
				schwachen Anfang gewinnt der Episodenfilm über vier Teenie-Freundinnen in der zweiten Hälfte deutlich und hat - 
				trotz des kitschigen Endes - einige anrührende Momente. 
				Note: 3 - 
				Nach den umfangreichen 
				Sicherheitschecks und den bohrenden Fragen des 
				Einwanderungsbeamten (ein Drehbuchautor, der nach L.A. will, das 
				klang für ihn nicht nach Urlaub ...) ging es in einem wesentlich 
				kleineren und unbequemeren Flugzeug weiter. Das beste war - 
				abgesehen von Marks entsetztem Gesicht, als wir erfuhren, dass 
				es kein Essen gibt - die grandiose Aussicht. Zuerst auf das 
				Farmland außerhalb Detroits (quadratisch, praktisch, gut), dann 
				später auf die ersten Felsformationen, die allmählich in die 
				imposante Kulisse des Grand Canyons übergingen. Ein traumhaft 
				schönes Bild in unendlich vielen Schattierungen von Braun und 
				Beige, gesprenkelt mit Rosa, Grün und Rot und gekrönt von 
				weißen, wattigen Wolken. 
				L. A. ist ein Monster von Stadt. 
				Die ersten Vororte lagen schon unter uns, als wir noch eine 
				halbe Stunde vom Flughafen entfernt waren, und erinnerten in 
				ihrer geometrischen Strenge an Mikroprozessoren. Amerika ist das 
				vertraute Unbekannte, und obwohl man alles schon in Filmen und 
				Dokus gesehen hat, ist doch alles neu. Manchmal aber auch 
				verwirrend - wie das Kauderwelsch der Dame vom Mietwagenverleih, 
				von dem ich nur ein Wort verstanden hab: Red. Zum Glück gab's 
				nicht so viele rote Autos auf dem Parkplatz. 
				Nach einer herzlichen Begrüßung 
				bin ich dann um 9:30 Uhr ins Bett, fest davon überzeugt, nach 
				all den Strapazen mindestens zwölf Stunden lang zu schlafen, 
				doch der Jet Lag und ein Eichhörnchen, das ständig die beiden 
				Hunde unserer Gastgeber geärgert hat, ließen das nicht zu ... |  
		  
		Mittwoch 7. September 2005 
		Um 5.30 Uhr war es aus mit dem Schlaf, hab 
		dann gleich mal versucht mit dem Puter online zu gehen - wie immer 
		scheiterten die ersten Versuche kläglich. Aus Erfahrung habe ich dann 
		erst einmal eine Pause gemacht, Donuts für's Frühstück geholt und 
		tatsächlich, die nächsten Versuche waren dann erfolgreich. Da es keinen 
		Nebel gab, ging es erst einmal an den Strand mit Pi-Jay, E., P., I. und 
		A., um die Füße mit echtem Pazifikwasser zu kühlen. 
		Danach ging es zum Lunch ins Island's, wo 
		mein erster Guacamole Bacon Cheeseburger des Jahres scheinbar nur auf 
		mich gewartet hat... 
		Den Rest des Tages verbringe ich mit 
		kleineren Einkäufen und vor dem Puter... 
		  
			
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				Der erste Ausflug ins Land der 
				unbegrenzten Einkaufsmöglichkeiten begann mit der Erkenntnis, 
				dass die hiesigen Supermärkte kälter als unsere Winter sind. 
				Nach ein paar kulinarischen Entdeckungen - gefährlich leckere 
				Donuts und ein Wunder der Gentechnik (eine Kreuzung aus 
				Nektarine und Pflaume, die wie erstere aussieht und wie letztere 
				schmeckt) - ging's ab an den Pazifik. 
				Woran liegt es nur, dass der 
				Anblick von Sonne, Sand und Meer uns so glücklich macht? Nur die 
				Teerklumpen im Sand stören ein bisschen die Idylle. Mittags gab 
				es dann den dritten Burger meines Lebens, und obwohl ich nach 
				wie vor kein Fan von Fast Food bin, war er doch ganz lecker. |  
		  
		Donnerstag 8. September 2005 
		Immerhin hat mich der Jetlag diesmal bis 
		7.00 Uhr schlafen lassen... Um kurz nach 9.00 Uhr haben wir uns auf den 
		Weg nach Las Vegas gemacht. Mittagessen gab es im Primm Valley, den 
		ersten Casinos gleich nach der Grenze von Kalifornien nach Nevada. 
		Leider war das All-You-Can-Eat-Buffet für $7,95 eine Enttäuschung, da 
		gibt es in Sin City wesentlich bessere Buffets... Am Nachmittag begann 
		unsere Casino-Tour, die bis 22.00 Uhr angedauert hat, danach fiel ich 
		todmüde ins Bett und war innerhalb von zehn Sekunden eingeschlafen. 
		Kulinarischer Höhepunkt des Tages war ein 
		Besuch in der Cheesecake Factory (es gibt eine Filiale im Forum des 
		Caesars Palace) mit Popcorn Shrimps als Appetizer und einem Key Lime 
		Cheesecake als Dessert. 
		Außerdem hat Pi-Jay wohl einen neuen 
		Rekord aufgestellt: Niemand, den ich kenne, hat innerhalb so kurzer Zeit 
		$5 am einarmigen Banditen verloren... 
		  
			
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				Amerika riecht nach Fast Food und 
				Chlor, und irgendwie ist alles ein bisschen zu ... Die Tage sind 
				zu heiß, die Geschäfte und Restaurants zu kalt, das Essen zu 
				fett oder zu süß, und das Wasser ist so stark gechlort, dass 
				sogar die Handtücher danach riechen - vom Geschmack der 
				Eiswürfel mal ganz zu schweigen. 
				"Seeing is believing", lautet ein 
				Slogan in Las Vegas, aber selbst wenn man alles mit eigenen 
				Augen sieht, die gigantischen Wolkenkratzer, die Lichter und 
				Limousinen, man kann es nicht so recht begreifen. Es ist 
				schlichtweg verrückt - eine Millionenmetropole mitten in die 
				Wüste zu bauen und die Gebäude dann auf 20 Grad (gefühlte 12 
				Grad) Celsius runterzukühlen, sie jede Nacht taghell zu 
				erleuchten und das Wasser über zig Kilometer herbeizuschaffen. 
				Gleichzeitig kommt niemand auf die Idee, die überreich 
				vorhandene Sonnenenergie zu nutzen. Aber so denken vermutlich 
				nur wir Europäer. 
				Es ist in der Tat eine verrückte 
				Welt, in der es weder in den Casinos noch in den Straßen Uhren 
				gibt, in der man innerhalb einer Stunde das alte Rom oder das 
				Ägypten der Pharaonen besuchen, von Venedig nach Rom oder Paris 
				reisen kann, aber von allem nur eine kitschige Imitation zu 
				sehen bekommt. Las Vegas ist ein einziger, niemals endender 
				Zirkus, in dem pünktlich jede halbe Stunde ein Vulkan explodiert 
				und Gebäude wiedergeboren werden. Die Buffets sind schier 
				endlos, aber alles sieht besser aus als es schmeckt. Hier 
				regiert der Superlativ, und All-U-Can-Eat-Buffets sollten eher 
				U-Eat-All-Buffets heißen ... 
				Von der alten Sin-City ist nichts 
				mehr geblieben, außer der knappen Arbeitskleidung der Showgirls 
				und der Lizenz zum Zocken. Zum Glück bin ich keine Spielernatur 
				- ich finde es einfach nur langweilig, Geld in lärmende 
				Automaten zu stopfen, und wenn ich mir die Gesichter der Spieler 
				anschaue, sieht keiner wirklich glücklich aus. Außerdem macht 
				mich das permanente Funkeln und Blinken der Lichter, das 
				Schrillen und Rasseln und Piepen der Einarmigen Banditen 
				aggressiv - länger als eine Viertelstunde halte ich es in dieser 
				grabeskalten Vorhölle einfach nicht aus. Barry Manilow, der 
				gerade in Vegas gastiert, hat nicht Recht, wenn er in einem Spot 
				sagt: Too much is never enough.  
				Dabei ist Las Vegas längst kein 
				reines Spielerparadies mehr, sondern eine familienorientierte 
				Spielwiese für jedermann. Die großen Casinos haben eigene 
				Shoppingmalls mit einem babyblauen Himmel (mit aufgemalten 
				Wolken), überall sind versteckte Lautsprecher angebracht, aus 
				denen sanfte Musik und Vogelgezwitscher wabert, im MGM tummeln 
				sich echte Löwen hinter Glas, und im Cesar's Palace steht ein 10 
				m hohes Trojanisches Pferd, das für einen Spielzeugladen wirbt, 
				während die "klassischen" Statuen am Brunnen aussehen, als hätte 
				sie gerade der Schlag getroffen. Las Vegas ist keine Stadt, 
				sondern eine Lebenseinstellung: Welcome to the greedy side of 
				the american way of life ... 
				Das einzige, was mich versöhnt, 
				ist die Aussicht vom 26. Stock bei Nacht: Die glitzernden und 
				funkelnden Lichter erstrecken sich bis zum Horizont, heller als 
				der Sternenhimmel darüber, und irgendwie wirkt von hier aus 
				alles friedlich und wunderschön. |  
		  
		Freitag 9. September 2005 
		Nach einem ausgedehnten Brunch-Buffet für 
		$8,95 (besser als gestern) ging es von Sin City nach Williams, Arizona. 
		Einziger Halt war der Hoover Damm am Colorado River. 
		Schock des Tages: Kein Internetanschluss 
		in Williams... Also ab in den Pool, danach eine halbe Pizza. 
		  
			
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				Der Hoover Damm gilt nicht umsonst 
				als eines der Weltwunder der Moderne - es ist schon ein 
				gigantisches Bauwerk, das die Ingenieure in dieses schmale Tal 
				gesetzt haben. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei sengender 
				Hitze ging es dann weiter, raus aus der Wüste und hinein in die 
				bewaldete Bergwelt von Arizona (als Sauerländer fühlt man sich 
				hier fast schon ein klein wenig wie Zuhause). 
				Erstaunlich, wie viele deutsche 
				Touristen unterwegs sind - in der Pizzeria wurde unter den 
				Gästen fast ausschließlich Deutsch gesprochen ... |  
		  
		Samstag 10. September 2005 
		Mit einem großen Sandwich und viel Wasser 
		bewaffnet, gab es heute einen Gewaltmarsch von über 20km entlang des 
		Grand Canyons, nach 7h gekrönt vom Sonnenuntergang am gigantischen Loch. 
		Bevor es todmüde ins Bett ging, war noch ein kleiner Abstecher bei 
		Wendy's angesagt. 
		  
			
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				Eine Tour mit Mark G. ist eine 
				Herausforderung: Man muss ihn immer wieder daran erinnern, dass 
				wir eine Wanderung unternehmen und nicht auf der Flucht sind, so 
				schnell rennt der Mann durch die Gegend. Gar nicht so einfach, 
				nebenbei die Schönheiten der Landschaft im Auge zu behalten, 
				dabei lohnt es sich: Der Grand Canyon ist einfach grandios.
				 
				Für viele ist Wendy's ja das 
				Nonplusultra an Fast Food, aber so ganz kann ich diese 
				Begeisterung nicht teilen, außerdem hängt mir langsam das 
				frittierte oder zwischen zwei labberige Brötchenhälften 
				gepresste Essen zum Hals raus. |  
		  
		Sonntag 11. September 2005 
		Nach einem ausgiebigen Frühstück bei 
		Denny's war heute Fahrtag. Vom östlichen Grand Canyon durch die Painted 
		Desert nach Mesquite, Nevada. Diese Strecke steckt voller unglaublicher 
		Landschaften, die mich auch beim wiederholten Male immer wieder 
		beeindrucken. Trotzdem kann man nicht verleugnen, dass es zu einer 
		gewissen Abstumpfung kommt, nachdem man die letzten Tage mit solchen 
		Cinemascope-Bildern überflutet wurde. 
		  
			
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				Was die Amis Frühstück nennen, 
				würde in manchen Teilen Afrikas ausreichen, ein ganzes Dorf zu 
				ernähren. Die Mischung aus süßen und herzhaften Gerichten (wobei 
				sich der Ahornsirup gleichmäßig über alles verteilt) ist zwar 
				gewöhnungsbedürftig, aber es war insgesamt doch lecker. 
				Painted Desert ist wirklich der 
				passende Name für diesen Landstrich - es gibt so viele delikate 
				Farbnuancen (Rosa, Ocker, Rot, Braun, Gelb), dass die Kamera 
				kaum in der Lage ist, die ganze Pracht einzufangen. Direkt 
				danach kamen die exzentrischen Felsformationen der Echo Cliffs 
				und schließlich wieder ein Teil des Grand Canyons. Viel zu viele 
				Eindrücke für einen Tag. 
				Mesquite ist eine typische 
				Kleinstadt, die allmählich aus den Nähten zu platzen droht. 
				Überall sprießen neue Häuser aus dem Boden, und man fragt sich 
				angesichts des Mangels an Fabriken, wo die Menschen alle 
				arbeiten. In den Casinos, so kann man wenigstens vermuten, denn 
				davon gibt es hier genug. In ihrer neonhellen Scheußlichkeit und 
				der permanenten Reizüberflutung stehen sie ihren Vorbildern in 
				Las Vegas kaum nach, es fehlen nur die "Attraktionen" (Vulkane, 
				Löwen usw.) und die Themen, die die großen Hotels in Vegas 
				bestimmen. |  
		  
		Montag 12. September 2005 
		Heute ganz im Zeichen von Bryce Canyon 
		National Park und ein Touch von Zion National Park. Für alle, die sich 
		fragen, wann wir wieder im Titel-gebenden La-La-Land sind, lautet die 
		Antwort "ab Mittwoch Abend (Ortszeit) sind wir wieder in Los Angeles"... 
		  
			
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				Es ist schwer zu sagen, welcher 
				Park der beste ist. Der Grand Canyon ist sicher der größte, Zion 
				der abwechselungsreichste - aber Bryce ist für mich der 
				hübscheste. Nicht nur die Farben sind wunderschön (hier 
				überwiegen die Rot-, Orange-, Rosa- und Ockertöne), sondern auch 
				die Formen sind spektakulär. Jeder Schritt erschließt neue 
				Perspektiven, man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, 
				und irgendwann ertappt man sich dabei, dass man jeden schön 
				geformten Stein knipst (ich habe fünf 36-er-Filme mitgenommen 
				und drei davon bereits verschossen). 
				In Zion haben wir nur einen 
				kleinen Abstecher gemacht (und die Wanderung statt in - laut 
				Führer - einer Stunde in einer guten halben bewältigt - 
				Express-Sightseeing à la Mark G.), aber der hat sich gelohnt: 
				Das Tal ist wirklich traumhaft schön. |  
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