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		4. 
		November 2007 | 
	
		| Was ist nur mit 
	dem Fernsehen los? Die Filme werden immer flacher, die Wiederholungen kommen 
	noch häufiger als sonst und sind mittlerweile nicht mehr nur auf den Sommer 
	beschränkt (was ja irgendwie Sinn macht), sondern ganzjähriger 
	Programmbestandteil. Das einzige, was sich ändert, sind die Gebühren – die 
	werden immer höher … Vergangenes 
	Wochenende war ich bei meiner Mutter. Früher wurde an den Sonntagen immer 
	„Tatort“ geguckt, aber seit einiger Zeit nicht mehr, weil sie von ganz 
	ordentlichen Krimis zu larmoyanten Betroffenheitsstudien verkommen sind. 
	Todlangweilig, aber sozial halt ach so relevant. Während ich 
	gelesen habe, lief also „Unsere kleine Farm in Irland“ (oder so ähnlich), 
	was fast dasselbe war wie eine Pilcherverfilmung, nur noch vorhersehbarer. 
	Natürlich kommt von den (weiblichen) Zuschauern immer das Argument, man sehe 
	sich das ja vor allem wegen der schönen Landschaft an, was soviel wie die 
	weibliche Retourkutsche ist zur typisch männlichen Antwort in den 90ern, 
	dass man „Baywatch“ guckt, um was über Lebensrettung zu lernen … Viel habe ich von 
	dem Film nicht mitbekommen, aber es reichte für ein gelegentliches 
	Stirnrunzeln, worauf ich mir anhören musste, dass ich „zu kritisch“ sei. 
	Klar, wenn man davon ausgeht, dass man bei einem ZDF-Film am Sonntagabend 
	keinerlei Anspruch oder gute Unterhaltung erwarten darf, bin ich wohl in der 
	Tat zu kritisch. Aber irgendwie verbinde ich das zweite Programm nur noch 
	mit schlechten Krimis und seichten Melodramen, was zur Folge hat, dass ich 
	es nie einschalte. Was mittlerweile in gewisser Weise auch für die ARD gilt, 
	die sich denselben Pilcherparasiten eingefangen hat, und unweigerlich zu der 
	Frage führt: Wofür brauchen wir zwei öffentlich-rechtliche Programme? Vor ein paar Tagen 
	habe ich zudem gelesen, dass gerade neue GEZ-Modelle diskutiert werden und 
	eines eine pauschale Abgabe pro Haushalt vorsieht – egal ob es überhaupt TV- 
	oder Radiogeräte gibt. Das wäre dann fast so, als müsste jeder Bürger 
	Tabaksteuer zahlen, egal ob er nun Zigaretten kauft oder nicht, da ja auch 
	Passivrauchen zu Gesundheitsschäden führen kann ...   
		
			|  | 2 | Der Sternwanderer 
			Lachen ist 
			ansteckend. Wenn man sich im Kino Komödien ansieht, sollte der Saal 
			also möglichst voll sein, damit man sich gegenseitig zum Lachen 
			bringen kann. Als ich mir neulich Sternwanderer angesehen 
			habe, waren leider nur sechs Leute mit dabei, aber zum Glück war 
			meine gute Freundin C. darunter, die so gern, so häufig und herzhaft 
			lacht, dass jede Komödie mit ihr gleich doppelt so gut ist (oder 
			wenigstens so scheint). 
			Märchen sind einfach 
			gestrickt und vorhersehbar, und so gab es in dem Film keine 
			Überraschungen. Aber das war nicht schlimm, denn der Weg ist 
			bekanntlich das Ziel, und die Reise mit unseren Helden durch eine 
			groteske Märchenwelt hat richtig Spaß gemacht. Michelle Pfeiffer 
			wirkte so entspannt wie schon seit Jahren nicht mehr, Robert de Niro 
			hatte sichtlich Freude daran, erst ein grimmiges Piratenimage 
			aufzubauen und es dann lustvoll zu brechen, und auch der Held, der 
			am Anfang noch reichlich blass und nichtssagend gewirkt hat, bekam 
			zum Schluss hin ein paar Konturen. Die einzige, die nicht überzeugen 
			konnte, war Sienna Miller als Dorfschönheit, aber wahrscheinlich war 
			sie nur so müde von ihrer anstrengenden Arbeit (shoppen und Partys 
			besuchen), dass sie ihrem Hobby nicht ihre volle Kraft widmen 
			konnte. 
			Wir haben viel 
			gelacht, jedenfalls mehr als alle anderen im Saal, und sind äußerst 
			zufrieden nach Hause gegangen. Mir hat der Film besser gefallen als
			Die Braut des Prinzen, weil er nicht ganz so überzogen und 
			albern war, und abgesehen von einem etwas überhasteten Finale kann 
			ich an dem Streifen nicht viel aussetzen. Es ist ein amüsanter 
			Zeitvertreib, genau das richtige für den Herbst oder die beginnende 
			Weihnachtszeit. |  
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		7. 
		November 2007 | 
	
		| 
	Normalerweise gibt es im Herbst immer jede Menge Filme, die 
	ich unbedingt sehen möchte, aber da die meisten Streifen in diesem Jahr so 
	schwach ausfielen, habe ich meine Erwartungen immer weiter zurückgeschraubt 
	und von vornherein auf vieles verzichtet, um nicht noch mehr enttäuscht zu 
	werden. Als großer Fan von Jane Austen war Geliebte Jane 
	gewissermaßen Pflichtprogramm, aber da die Kritiken so schlecht ausfielen, 
	wusste ich lange nicht, ob ich ihn überhaupt sehen will. Außerdem ist der 
	Film mit so wenigen Kopien gestartet, dass mein Multiplex nicht dabei war, 
	so hatte ich erst jetzt überhaupt die Chance, ihn mir anzusehen.   
		
			| 
                 | 3 | Geliebte Jane 
			Der Anfang ist zäh, 
			obwohl Anne Hathaway ziemlich überzeugend spielt und dem Film Charme 
			und Anmut verleiht. Leider haben die Macher sich zu sehr an Stolz 
			und Vorurteil orientiert (sogar einige Dialoge aus dem Roman 
			wurden wortgetreu übernommen), so dass das Ganze wie ein 
			unfreiwilliges Remake wirkt. Aber in der zweiten Hälfte, wenn sich 
			langsam die Liebesgeschichte entwickelt, kommt langsam Schwung in 
			die Handlung, und es entwickelt sich ein Konflikt, der durchaus 
			tragfähig ist. Leider wird das Ende dann wieder zu sehr in die Länge 
			gezogen, obwohl es durchaus anrührend ist. 
			Natürlich sollte man 
			nicht glauben, wirklich etwas über Jane Austen zu erfahren, der Film 
			spielt mit einem möglichen Erlebnis ihrer Jugendzeit, das nicht 
			eindeutig belegt ist, und schreckt auch vor den üblichen Klischees 
			nicht zurück, aber die Darsteller machen das eine oder andere Manko 
			des Buches wieder wett. Insgesamt kein großer Wurf, aber durchaus 
			sehenswert. |    | 
	
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		9. 
		November 2007 | 
	
		| 
	Was würde ich nur ohne Serien 
	tun? Wahrscheinlich nur noch Nachrichten und hier und da eine nette Doku 
	anschauen. Außerdem kann ich nur froh sein, dass Mark G. 
	PREMIERE hat und 
	mir die tollen Serien dort (Medium, The Black Donnellys, 
	Deadwood und Rom) aufnimmt. 
	Leider beginnen einige Serien 
	gerade zu schwächeln. Es begann schon vor zwei Jahren mit den Gilmore 
	Girls, die immer unter ihren Möglichkeiten blieben, aber die 
	erfrischendsten Dialoge und schrägsten Charaktere seit Ally McBeal 
	besaßen. Inzwischen sind sie aber nur noch ein Schatten ihrer selbst, was 
	sehr schade ist. Alias ist auch so ein Fall – nie wirklich gut, aber 
	mit einer entzückenden Hauptdarstellerin (wegen Jennifer Garner habe ich mir 
	vor zehn Jahren sogar diese blöde New-York-Soap mit der schrecklichen 
	Jennifer Love Hewitt angesehen), aber da Pro 7 es einem ja leicht macht, auf 
	Serien zu verzichten, weil sie die Ausstrahlungszeiten immer weiter in die 
	Nacht verschieben, bin ich zu Beginn der vierten Staffel ausgestiegen. Es 
	war einfach immer irgendwie dasselbe. 
	Erschreckend schnell geht es 
	zur Zeit mit Prison Break bergab. Die erste Staffel war durchgehend 
	spannend, aber seit sie auf der Flucht sind, schlingern sie von einer 
	schwachen Folge zur nächsten. Es gibt Fehler über Fehler, die Spannung ist 
	völlig verpufft, und man wird das Gefühl nicht los, dass die Macher nie 
	damit gerechnet hätten, dass ihr Produkt überhaupt ins zweite Jahr geht, und 
	sie nicht wissen, was sie nun eigentlich erzählen sollen. Sie hätten besser 
	eine Miniserie daraus gemacht und diese vielleicht nach ein, zwei Jahren mit 
	einer weiteren ergänzt. 
	So wie Rom. Die erste 
	Staffel war als Miniserie konzipiert, die zweite ist daher so etwas wie 
	Bonusmaterial. Man merkte in den ersten Folgen, dass sie die Qualität der 
	ersten Staffel nicht halten können, aber dann haben sie zum Glück noch die 
	Kurve gekriegt. Die letzten Folgen waren so gut wie jene der ersten Staffel 
	und warteten mit düsteren politischen Intrigen, viel Sex und Gewalt auf – 
	manchmal starker Tobak, aber immer wieder mit Sinn für absurden Witz und 
	Ironie gebrochen. Dazu opulent ausgestattet und mit tollen Darstellern 
	besetzt. James Purefoys Mark Anton würde vor Vitalität selbst jede Leinwand 
	sprengen, und Polly Walker als intrigantes und völlig skrupelloses 
	Miststück, das immer wieder eine äußerst verletzliche Seele aufblitzen 
	lässt, ist absolut hinreißend. Dieses Stück Fernsehen ist besser als alles, 
	was in diesem Jahr im Kino zu sehen war. 
	Und nächste Woche startet die lang erwartete dritte Staffel 
	von Battlestar Galactica ...   
		
			| 
                 | 2 | Mein Kind vom Mars 
			Als ich vor einigen 
			Wochen mit Mark G. über die kommenden Filme gesprochen habe, 
			erwähnte er Mein Kind vom Mars, von dem ich bislang noch 
			nichts gehört hatte. Die Grundidee klang ziemlich nett, John Cusack 
			sehe ich auch sehr gern, aber ich wollte dennoch nicht zu viel von 
			dem Film erwarten, nachdem ich zuletzt schon von Imaginary Heroes 
			(ebenfalls ein Film über eine problematische Kindheit) etwas 
			enttäuscht war. 
			Doch Mein Kind vom 
			Mars hat mich gepackt. Er ist klug, witzig und warmherzig, er 
			schildert einfühlsam und mit psychologischem Feingefühl eine 
			schwierige Vater-Sohn-Beziehung, bricht eine Lanze für 
			Nonkonformismus und schafft es, nie ins Rührselige abzudriften. Die 
			Schauspieler agieren souverän und zurückhaltend (sogar die auf 
			schräge Charaktere abbonierte Joan Cusack), und besonders Bobby 
			Coleman als „Marsianer“ ist eine Entdeckung.  
			Trotz einiger kleiner 
			Längen und einer vorhersehbaren Handlung eine runde, harmonische 
			Sache. |  | 
	
		| 
		10. 
		November 2007 | 
	
		| Ein fauler 
	Samstagabend und zwei Filme, die unterschiedlicher nicht sein können.   
		
			|  | 4- | Ein Schuss im 
			Dunkeln Zuerst Ein 
			Schuss im Dunkeln aus der Der-Rosarote-Panther-Reihe mit Peter 
			Sellers. Ich teile Mark Gs Bewunderung für Blake Edwards und seinem 
			Lieblingsschauspieler nur bedingt, was sicherlich auch daran liegt, 
			dass ich kein großer Slapstickfan bin und mir manche Späße einfach 
			zu albern sind. Dann ist der Film auch über 40 Jahre alt und wie 
			viel Streifen aus den 60ern und 70ern wirkt er altmodischer und 
			langsamer auf mich als z.B. manche Screwballcomedy aus den 30ern. Der Film 
			funktioniert für mich weder als Komödie noch als Krimiparodie 
			überzeugend, Peter Sellers’ Darstellung ist zwar gut, aber auch 
			nicht umwerfend, von Elke Sommer, die hauptsächlich wegen ihres 
			koketten Augenaufschlags berühmt ist, wollen wir lieber schweigen. Aus purer 
			Nostalgie: 4- |  
			|  | 5+ | Stay Der zweite 
			Film war Stay, der seit Monaten neben dem Videorecorder lag und zu 
			jenen Filmen gehört, die man sich zwar irgendwann mal anschauen 
			will, aber bitte nicht heute. Und davon gibt es eine Menge … Schon nach 
			den ersten Minuten war klar, wo die Geschichte hinsteuert. Die 
			Atmosphäre ist zwar dicht, die Inszenierung gekonnt durchdacht und 
			mit kluger Bildsymbolik durchsetzt, aber alles wirkt fürchterlich 
			kalt und indifferent. Die gewollte Orientierungslosigkeit, die die 
			Verlorenheit der Figuren unterstreichen soll, sorgt nur für 
			Irritation und zunehmende Distanz von den handelnden Charakteren. Da die 
			Emotionen gewissermaßen tiefgekühlt werden, geht einem auch das 
			Schicksal der Figuren überhaupt nicht nahe. Das „überraschende“ 
			Ende, das man zwar nicht im Detail, aber doch grundsätzlich schon 
			von der ersten Szene an kommen sieht, sorgt daher nur für 
			Erleichterung. Immerhin: die gute Bildgestaltung macht die 
			deutlichen Schwächen ein kleines bisschen wett, insbesondere die 
			visuellen Transitionen, also Szenenübergänge, sind großartig – nur 
			das Buch taugt nichts. |    | 
	
		| 
		11. 
		November 2007 | 
	
		|   
		
			|  | 3 | Lovesong für Bobby 
			Long 
			Ein verregneter 
			Sonntagnachmittag auf der Couch und dazu ein Film, der den Blues hat 
			– eine fast perfekte Kombination. Scarlett Johansson erbt in Ein 
			Love Song für Bobby Long ein Haus inklusive zweier schräger 
			Vögel (sprich: Schnapsdrosseln). Einer davon ist John Travolta, der 
			hingebungsvoll einen versoffenen Ex-Literaturprofessor mit 
			tragischer Vergangenheit spielt. Die Expressivität, die Vitalität, 
			mit der er für gewöhnlich seine Figuren ausstattet, hat er hier 
			stark zurückgenommen, was einerseits schade ist, andererseits aber 
			gut zu seinem gebrochenen Charakter passt. 
			Der Film handelt vom 
			Erwachsenwerden einer jungen Frau, von Wunden in der Vergangenheit, 
			die nie verheilen, und von der Suche eines Mannes nach Erlösung. Das 
			sind große Themen, denen der Film aber nicht zur Gänze gerecht wird. 
			Vieles wird nur angedeutet, mancher Konflikt nicht konsequent genug 
			ausgetragen. Dennoch folgt man den Figuren gern auf ihrem Weg, auch 
			wenn der Film hier und da eine Abkürzung nimmt. Das Ganze ist solide 
			gespielt, durchweg unterhaltsam, aber nicht der große Wurf. Für 
			einen Regennachmittag aber genau das Richtige. |  
  
	Am Abend ging es doch noch 
	hinaus in den Regen, um im Kino um die Ecke Abbitte anzusehen.   
		
			|  | 2- | Abbitte 
			Ian McEwans Romane 
			stehen seit Jahren auf meiner Leseliste, aber seine Themen sind 
			immer so düster, dass ich mich bislang nicht überwinden konnte, es 
			mit einem zu versuchen.  
			In dieser Geschichte 
			geht es um die Lüge eines jungen Mädchens, die das Leben dreier 
			Menschen für immer verändert. Die Story entwickelt sich langsam und 
			wird aus verschiedenen Blickwinkeln, teilweise mit kurzen 
			Rückblenden erzählt, und am Anfang wird man dadurch gezwungen, das 
			zuvor Gesehene zu hinterfragen – genau wie die Figuren. 
			Die erste Hälfte ist 
			intensiv, voller unterdrückter Leidenschaft, gleichzeitig sind die 
			Figuren typisch britisch, eben ein wenig versnobt und zurückhaltend. 
			Es ist schwer, einen Zugang zu ihren Emotionen zu finden, was durch 
			den mehrfachen Perspektivwechsel im zweiten Teil des Films noch 
			erschwert wird.  
			Die Kamera ist 
			großartig (die endlose Fahrt am Strand von Dünkirchen die beste seit
			Children of Men), die Schauspieler agieren toll, und manche 
			Szenen gehen unter die Haut, aber es gibt auch einige Längen. Das 
			Ende ist traurig und hat mich beinahe zu Tränen gerührt – aber auch 
			nur beinahe, und genau das ist das Problem. 
			Trotz einiger 
			Schwächen: 2- |  | 
	
		|  | 
	
		| 
		13. 
		November 2007 | 
	
		| Manchmal geht man in ein 
	Arthauskino und entdeckt unter den Trailern ein paar nette Filme, die man 
	nicht auf dem Radar hatte, manchmal ist das Anschauen aber auch eine wahre 
	Qual. Bei Wir sagen Du, Schatz! und Anderland hab ich nicht 
	einmal verstanden, worum es überhaupt gehen soll, aus den gezeigten 
	Ausschnitten war kaum eine verständliche Geschichte ersichtlich, und was man 
	gesehen hat, machte nicht unbedingt Lust auf mehr. Dabei können die Filme 
	doch nicht so schlecht sein, dass man nicht wenigstens einen halbwegs 
	ordentlichen Trailer hinbekommt, oder vielleicht doch?   
		
			|  | 3 | Jennas Kuchen 
			In den Neunzigern 
			gehörte Hal Hartley zu meinen liebsten Regisseuren (was ich heute 
			vielleicht nicht mehr unterschreiben würde, andererseits habe ich 
			seine Filme auch seit Jahren nicht mehr gesehen). In mindestens 
			zweien davon spielte Adrienne Shelly mit, und ihrem Film sieht man 
			bisweilen an, dass sie sich bei Hartley einiges abgeguckt hat: Den 
			spröden Charme ihrer Helden etwa, den distanzierten, aber immer 
			humorvollen und warmherzigen Blick auf das Schicksal ihrer Figuren. 
			Allein aus diesem Grund mochte ich den Film sofort. 
			Jenna ist keines 
			dieser Püppchen, die man seit einiger Zeit nur noch in RomComs 
			findet, sie steht mitten im Leben und hat es mit ihrem Kotzbrocken 
			von Ehemann wirklich nicht leicht. Sie ist auch kein bisschen 
			romantisch, ihre Affäre mit dem neuen Arzt passiert einfach so, sie 
			hätte genauso gut auch von einem Auto angefahren werden oder eine 
			plötzliche Leidenschaft für Kricket entdecken können. Vielleicht 
			sind es aber auch nur ihre Schwangerschaftshormone, die Amok laufen. 
			Und am Ende geht auch nicht einfach alles nur gut aus, sondern ist 
			ein wenig komplizierter als in den üblichen Streifen dieser Art. Ein 
			bisschen realistischer. 
			Leider ist das auch 
			gleichzeitig ein Problem: Ein Film wie aus dem Leben ist eben auch 
			ein bisschen langweilig, teilweise vorhersehbar und spröde. Ich 
			mochte ihn dennoch von Minute zu Minute mehr, wegen seiner 
			bezaubernden Heldin, ihrem unbeholfenen Lover (Nathan Fillion 
			brilliert wieder einmal als charmanter Dussel) und ihrem 
			hassenswerten Ehemann (Jeremy Sisto ist perfekt als narzisstischer 
			Egomane). |    | 
	
		| 
		16. 
		November 2007 | 
	
		| 
	Endlich hat das lange Warten ein Ende – Battlestar 
	Galactica ist wieder da! Es soll das Düsterste sein, was je in der 
	Sciene Fiction gezeigt wurde, hieß es in einer Vorankündigung, und gleich 
	die erste Folge der dritten Staffel hatte es mit ihren deutlichen Parallelen 
	zum Irakkrieg in sich. Es wird wohl noch ein Weilchen dauern, bis sie 
	komplett zur alten Form zurückfindet, der Look war auch schon mal besser, 
	und gekämpft wurde ebenfalls nicht viel, aber trotzdem war es ein guter 
	Anfang. Dass die erste Folge nur halb so lang schien wie sie war, ist immer 
	ein gutes Zeichen …   
	Mann, ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal auf eine 
	SciFi-Serie freuen würde, aber vor Deadwood hätte ich dasselbe auch 
	nicht von einem Western gedacht – zwei Genres, die ich eigentlich nicht 
	besonders mag. 
	Dabei ist Deadwood ein echtes Phänomen. In einer Folge 
	passiert meist nicht sehr viel, dafür wird umso mehr geredet, und was gesagt 
	wird, ist einerseits sehr umständlich formuliert, strotzt andererseits aber 
	auch nur so von Schimpfwörtern. Die Serie lebt von ihren Charakteren, die 
	origineller und eigenwilliger sind als in vielen anderen Formaten, und von 
	ihrem unvergleichlichen Witz.   
	Ein kleines Juwel lief in den letzten Monaten ebenfalls auf
	
	PREMIERE: The 
	Black Donnellys. Paul Haggis erzählt die Geschichte von vier irischen 
	Brüdern in New York, die sich gleichzeitig mit der irischen und 
	italienischen Mafia anlegen. Das Ganze ist ungemein witzig und spannend 
	erzählt, die Handlung ist äußerst komplex, die Charaktere liebevoll 
	gezeichnet. Leider wird vom Zuschauer viel verlangt, deshalb ist die Serie 
	in den USA schon nach sechs Folgen eingestellt worden. Dreizehn gibt es 
	insgesamt, aber die sind großartig. Meister Mim und ich haben nur noch zwei 
	oder drei Folgen bis zum (vermutlich viel zu abrupten) Ende, und es wird 
	immer besser und spannender … 
	So ähnlich ging es uns schon mit der Irakserie Over There. 
	Brillant gespielt, gute Geschichten, hochspannend, aber – diesmal 
	verständlicherweise – in den USA ein Flop. Hierzulande könnte man froh sein, 
	wenn die Topserien soviel Qualität hätten wie die US-Flops …   | 
	
		| 
		17. 
		November 2007 | 
	
		| 
	  
		
			|  | 3- | Glück in kleinen Dosen 
			Seit der Erfindung 
			der amerikanischen Vorstädte gibt es wohl diese feinen, satirisch 
			angehauchten Auseinandersetzungen mit den Neurosen der saturierten 
			Mittelschicht. Seit American Beauty scheint sich ihre Zahl 
			aber explosionsartig vergrößert zu haben. 
			Dieser Film ist bis 
			in die Nebenrollen mit hochkarätigen Stars (Glenn Close, Carrie-Ann 
			Moss, Ralph Fiennes u.v.m.) besetzt, die viel aus ihren Rollen 
			herausholen, auch wenn das Drehbuch sie bisweilen im Stich lässt. 
			Dean (wird immer besser: Jamie Bell) steht dabei im Mittelpunkt; er 
			trauert um seinen besten Freund, während alle anderen nur ihren 
			Dealer vermissen. Um an die Drogen des Toten zu kommen, entführen 
			ein paar Kids einen Jungen, den sie für Deans Bruder halten, und 
			damit beginnen die Schwierigkeiten erst. 
			Die 
			Grundkonstellation erinnert an Alpha Dog, aber die Geschichte 
			ist deutlich als Satire angelegt. Besonders die Erwachsenen kommen 
			dabei schlecht weg, sie hören ihren Sprösslingen nie zu, denken nur 
			an sich oder rennen wie Zombies durch die Gegend. 
			Dass die Story trotz 
			ihres Humors, ihrer grotesken Entwicklungen und tollen Darsteller 
			nicht so richtig in Fahrt kommt, liegt wohl daran, dass die 
			einzelnen Handlungsstränge nicht wirklich harmonisch zusammengehen, 
			einige Einfälle nicht zünden und die Satire nicht so beißend ist wie 
			es das Thema hergeben würde. Am Ende gibt es aber eine tolle, 
			bewegende Szene abseits eines etwas klamaukigen Finales. Insgesamt 
			sehenswert. |    
		
			|  | 3 | Indiana Jones und der 
			Tempel des Todes 
			Obwohl ich zu der 
			Zeit, als der Film herauskam, schon regelmäßig ins Kino ging, habe 
			ich den Streifen damals nicht gesehen (vielleicht lag’s auch an der 
			Altersfreigabe). Irgendwann Anfang der Neunziger habe ich dann mit 
			Freunden alle drei Teile auf Video nachgeholt (allerdings in der 
			falschen Reihenfolge) – und war ziemlich enttäuscht. Sie haben mir 
			einfach nicht gefallen, waren mir zu kindisch, zu albern, obwohl ich 
			manche Szenen durchaus gelungen fand. 
			Heute sehe ich das 
			weniger kritisch. Es ist ordentliches Popcornkino, stellenweise 
			rasant, immer amüsant, aber auch inzwischen ein wenig veraltet 
			(besonders der peinliche Machismo). |  
  | 
	
		| 
		18. 
		November 2007 | 
	
		| 
	Sexy Beast 
	und K-19 – ein Versuch 
	Irgendwie hatte ich nach Indy noch Lust, einen Film zu 
	sehen; fürs Kino war es zu spät, im Fernsehen lief nichts, also habe ich mir 
	meine Liste mit Filmen, die ich irgendwann mal sehen will, vorgenommen. Vor 
	ein paar Tagen sprach ich mit Mark G. und Meister Mim über Sexy Beast, 
	die Wahl lag also nahe. Leider stand mir der Film nur im Original ohne 
	Untertitel zur Verfügung … 
	Anfangs dachte ich tatsächlich, das Gebrummel des Helden ist 
	Spanisch, weil ich kein Wort verstanden habe. Nachdem ich die Lautstärke 
	hochgedreht hatte, konnte man immerhin erahnen, dass es eine Form von 
	Englisch ist. In den ersten zehn Minuten habe ich dennoch nur ein Wort 
	verstanden: „Truck“.  
	Es dauerte, bis ich mich an die vernuschelte, mit Slang 
	durchsetzte Sprechweise des Helden gewöhnt hatte. Am besten konnte ich ihn 
	mit geschlossenen Augen und auf die Sprache konzentriert verstehen, aber bei 
	einem Film ist das wenig empfehlenswert. Ben Kingsley war besser zu 
	verstehen, aber alles in allem habe ich bald das Interesse verloren. Die 
	wichtigen Sachen habe ich zwar mitbekommen, doch falls es einen besonders 
	ausgefeilten Dialogwitz gab, ist der mir entgangen. 
	Nach 42 Minuten habe ich aufgegeben. Optisch machte der 
	Streifen bislang nicht viel her, die Geschichte war auch nicht besonders 
	originell (da gab es schon wesentlich bessere schmutzige Gangsterfilme wie
	Bube, Dame, König, GrAs oder Layer Cake). Vielleicht hole ich 
	den Rest mal nach. 
	Hinter dem Film kam noch K-19, und ich dachte mir, 
	dass ich ihm mal eine Chance gebe. Obwohl ebenfalls im Original ohne 
	Untertitel, habe ich diesmal jedes Wort verstanden – eine echte Wohltat. Nur 
	wurde ich nach zehn Minuten so furchtbar müde, dass ich den Film ein anderes 
	Mal nachholen muss. 
	  
	Mir war ja nicht so ganz wohl dabei, mich einfach in ein 
	fremdes Kino zu schleichen, aber Mark. G. hat mich genötigt … 
	Nein, im Ernst: Ich habe damals, als wir Ratatouille 
	in einer Sneakpreview gesehen haben, sehr bedauert, dass der Vorfilm 
	Lifted nicht dabei war. Vielleicht lag es an meiner zu hohen 
	Erwartungshaltung, aber so toll fand ich ihn jetzt nicht. Okay, er hat Spaß 
	gemacht und ist ganz nett geraten, aber laut gelacht habe ich nicht. Die 
	Animation ist jedoch ziemlich gelungen (besonders die Mimik der Aliens ist 
	perfekt), und irgendwie musste ich die ganze Zeit über an meine Fahrprüfung 
	denken …   
		
			| 
  | 3 | Von Löwen und Lämmern 
			Ich wusste nicht viel 
			über den Film, als ich ins Kino ging, aber die Tatsache, dass Meryl 
			Streep mitspielt, reichte als Grund eigentlich schon aus, um die 
			Eintrittskarte zu lösen. Nach einer halben Stunde dachte ich dann 
			allerdings: Oh Gott, ein Laberfilm …! 
			Zugegeben, die 
			Umsetzung ist spröde, man sieht fast nur zwei Gesprächspartner, die 
			sich gegenübersitzen und Meinungen austauschen, das Ganze brav in 
			üblicher Schuss-Gegenschuss-Manier abgefilmt. Dazwischen – fast 
			schon als eine Art von Action-Feigenblatt – ein Einsatz in 
			Afghanistan, der aber ebenfalls nur über drei Schauplätze verfügt: 
			Sieht nach einem Low-Budget-Film von einem Regienovizen aus, ist 
			aber das Werk eines alten Hasen. 
			Robert Redford 
			bezeichnet sich gern als Aktivist, und der Film ist auch 
			gewissermaßen vom Geist und den Tugenden der Alt-68er erfüllt, ein 
			leidenschaftliches Plädoyer für kritisches Denken und bürgerliches 
			Engagement. Je länger die Diskussionen dauern, desto spannender wird 
			der Film, und auch der Kriegseinsatz erscheint schon bald in einem 
			anderen Licht, steht mit den anderen beiden Handlungssträngen im 
			Zusammenhang. Nur die pathetische Heldenpose am Ende hat mir 
			überhaupt nicht gefallen. 
			Natürlich wird 
			Redford niemanden mit seinem Film „bekehren“, er erzählt auch 
			überhaupt nichts Neues, liefert aber eine interessante 
			Bestandsaufnahme der gegenwärtigen amerikanischen Denkweise, und er 
			macht eines unmissverständlich klar: Solange die US-Politiker 
			glauben, den Krieg gegen den Terror mit Waffengewalt gewinnen zu 
			können, wird sich an dem Dilemma nichts ändern. |  | 
	
		| 
		20. 
		November 2007 | 
	
		|   
		
			| 
 | 3+ | American Gangster 
			Vor einiger Zeit lief 
			im Fernsehen eine mehrteilige Doku über das organisierte Verbrechen 
			in den USA. Darin wurden alle Personen und Ereignisse vorgestellt, 
			die den amerikanischen Gangsterfilm der letzten Jahre und Jahrzehnte 
			geprägt haben: Sowohl Coppolas Pate-Trilogie als auch 
			Scorseses Good Fellas oder Casino, French 
			Connection, Donnie Brasco und einige andere Filme haben 
			sich in diesem Fundus bedient. 
			American Gangster behandelt ein weiteres Kapitel, in dem es um den ersten 
			großen farbigen Mafiaboss geht, gut gespielt von Denzel Washington. 
			Sein Gegenspieler Russel Crowe ist der einzige nicht korrupte 
			Polizist, der ihn über Jahre verfolgt und am Ende zur Strecke 
			bringt.  
			Die Geschichte ist 
			geradlinig erzählt und auch ebenso umgesetzt: Tolle Bilder, 
			einfallsreiche Schnitte oder sonstige filmische Kühnheiten fehlen, 
			was die Story leicht konsumierbar macht, leider aber auch nicht vom 
			Durchschnitt abhebt. Beide Schauspieler agieren erstklassig, 
			besonders Washingtons ruhige, bedächtige Art ist trügerisch, wird 
			immer wieder von explosiven Gewalteruptionen in Frage gestellt. Man 
			spürt sofort, dass der Mann nicht nur weiß, was er will, sondern es 
			sich auch nimmt, ohne Rücksicht auf Verluste. Crowe dagegen spielt 
			den getriebenen, strengen moralischen Prinzipien unterworfenen 
			Gesetzeshüter, der seinem Kampf gegen das Verbrechen auch die 
			Familie opfert. Beide Charaktere sind ambivalent, man mag sie 
			meistens, aber man liebt sie nicht. 
			Insgesamt ist der 
			Film zu lang, zu gemächlich, er bietet keinerlei Überraschungen und 
			erzählt, zumindest wenn man o.g. Doku kennt, überhaupt nichts Neues. |  | 
	
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		24. 
		November 2007 | 
	
		| 
	Rom 
	– das Finale 
	Leider war die zweite Staffel (oder besser gesagt, die zweite 
	Miniserie) zwei Folgen kürzer als die vorherige. Die ersten Folgen konnten 
	auch nicht ganz an das Niveau der alten anschließen, aber ab der dritten 
	Episode wurde es besser und besser. Der Stoff – der Untergang der Römischen 
	Republik – wurde weitgehend historisch korrekt dargestellt, üppig 
	ausgestattet und mit tollen Charakteren besetzt. Es gab Action, Drama und 
	Humor – was will man als Zuschauer mehr? 
	Herz und Seele der Produktion waren Polly Walker und James 
	Purefoy, die ihre zwiespältigen Charaktere mit solcher Lust am Spiel zum 
	Leben erweckt haben, dass jeder Auftritt von ihnen zum Ereignis wurde. Das 
	Ende war natürlich jedem historisch interessierten Zuschauer schon bekannt, 
	was dem Vergnügen aber keinen Abbruch tat. Schade nur, dass es jetzt vorbei 
	ist …   
		
			|  | 3- | Outland - Planet der 
			Verdammten 
			Es ist einer dieser 
			älteren Filme, die ich noch nicht gesehen hatte, von denen man aber 
			hört, dass man sie gesehen haben sollte. An einem wie immer schlecht 
			bestückten samstäglichen Fernsehabend (miese Shows, wohin das Auge 
			blickt) also so etwas wie ein Hoffnungsschimmer im Spätprogramm. Um 
			eines gleich vorweg zu schicken: Der Film ist fast dreißig Jahre 
			alt, was man nicht unbedingt sieht, aber spürt ... 
			Der Look ist noch das 
			Beste an dieser Produktion, die wie Alien ausschaut und wie
			High Noon konzipiert ist. Für den geübten Zuschauer bietet 
			die Handlung jedoch keinerlei Überraschungen; schon nach den ersten 
			Minuten kapiert man, worum es geht, wofür der Held (gut, aber nicht 
			gefordert: Sean Connery) jedoch fast die Hälfte des Films benötigt. 
			Der Rest schleppt sich bis zum leider viel zu kurzen, aber dafür 
			schön bebilderten Finale. 
			Meine zunehmende 
			Müdigkeit und die unendlich langen, das sich allmählich steigernde 
			Tempo immer wieder ausbremsenden Werbepausen haben das Zusehen noch 
			weiter erschwert, daher erfolgt die Bewertung eher aus nostalgischer 
			Sicht. |    | 
	
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		30. 
		November 2007 | 
	
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	PREMIERE verführt 
	(leider) dazu, dass man viel zu viele Filme aufnimmt und ansieht – vor allem 
	solche, die nur durchschnittlich sein sollen – mit dem Resultat, dass sich 
	die Kassetten stapeln und man trotzdem nicht weiß, was man sich ansehen soll 
	… 
	Aus Mangel an Alternativen und um den SUV (Stapel ungesehener 
	Videos) abzubauen, habe ich mir ein paar Sachen angeschaut, auf die ich 
	getrost hätte verzichten können. Im werbefinanzierten Free-TV wäre mir das 
	nicht passiert, denn da schalte ich bei Nichtgefallen konsequent in der 
	Werbepause aus.   
		
			|  | 5 | The I Inside - Im Auge 
			des Todes 
			Roland Suso Richter 
			hat auch in Hollywood gedreht, leider hat er schlecht gewählt, denn 
			der Mystery-Thriller um einen jungen Mann (Ryan Philippe), der nach 
			einem Unfall im Krankenhaus erwacht und zwischen zwei zeitlichen 
			Stationen seines Lebens hin- und herspringt, hat ein nur mäßiges 
			Drehbuch, das viele Schwächen aufweist. Im Fahrwasser von The 
			Sixth Sense muss die Story natürlich auch ein überraschendes 
			Ende haben, was einen da jedoch schon lange nicht mehr interessiert, 
			da der Weg dorthin in zu viele Sackgassen und über noch mehr 
			überflüssige Umwege geführt hat. Visuell bemüht, was in diesem Fall 
			heißen soll: Angesichts des kammerspielartig angelegten Buches ist 
			visuell sowieso nicht viel rauszuholen, aber das sieht ganz 
			ordentlich aus.  
			Im Prinzip wie 
			Stay, nur weniger eindrucksvoll umgesetzt, dafür aber zwei Jahre 
			früher und somit ein Fünkchen origineller. |    
		
			|  | 6 | Bad Bad Things 
			Trotz des englischen 
			Titels ein französischer Film – eine Übersetzung des Originaltitels 
			(Mon idole – Mein Idol) wäre nicht nur ehrlicher, sondern 
			auch treffender gewesen. Die Kurzbeschreibung der Geschichte klang 
			noch interessant: Ein junger Produktionsassistent erregt die 
			Aufmerksamkeit seines Chefs und wird von ihm und seiner Gattin 
			(Diane Kruger) übers Wochenende in ihr Landhaus eingeladen. Das 
			Ganze sollte eine rabenschwarze Mediensatire sein. 
			Es fing auch wie eine 
			Satire an, doch dann passierte einfach nichts mehr. Die Handlung 
			schleppte sich von Minute zu Minute dahin wie ein grippekranker 
			Hundertjähriger, es gab ein paar skurrile, aber nicht besonders gute 
			Einfälle, dummes Geschwätz und viel, viel Leerlauf. Nach einer 
			Stunde endlich der langersehnte Wendepunkt, dessen Wirkung aber 
			schon nach wenigen Minuten wieder verpufft. Weitere zwanzig Minuten 
			später passiert noch etwas, das die Handlung in Gang bringt und für 
			halbwegs kurzweilige fünf bis zehn Minuten sorgt, aber da war Hopfen 
			und Malz schon lange verloren. Um den Film etwas zu beschleunigen, 
			habe ich sogar weite Strecken im Schnellvorlauf geguckt … 
			Bad, bad movie |    
		
			|  | 3- | The Woods 
			Manchmal hat man ja 
			Lust, einen bestimmten Genrefilm zu sehen, einen spannenden Thriller 
			oder auch einen sanften Gruselfilm (für die richtig harten Sachen 
			habe ich nicht die Nerven …), nur leider läuft in solchen Momenten 
			garantiert nichts dergleichen im Fernsehen. Doch diesmal hatte ich 
			Glück: The Woods war genau die Art von Mysterystreifen, die 
			ich gerade sehen wollte, außerdem mit der von mir hochgeschätzten 
			Patricia Clarkson. 
			Die Story war leider 
			nur 08/15: In einem eleganten Mädcheninternat in den Sechzigern 
			passieren ein paar unheimliche Dinge, die mit dem düsteren Wald in 
			Verbindung stehen, in dem das Anwesen liegt. Ein bisschen Blair 
			Witch Project, eine Prise Sant Anges und fertig ist das 
			Instant-Gruselmärchen. Beim Drehbuch hätten sich die Macher mehr 
			Mühe geben können, ein paar Dinge waren unlogisch und passten nicht 
			zusammen, aber die Atmosphäre war schön dicht, die Kamera lieferte 
			tolle Bilder, und die Darsteller haben gut gespielt. Das Ganze ist 
			beileibe kein Meisterwerk, aber genau das richtige für einen 
			nebeligen Nachmittag … |    
		
			|  | 3 | Das Gesicht der 
			Wahrheit 
			Die Kritiken und 
			Bewertungen waren so schlecht, dass ich mir den Film gar nicht erst 
			ansehen wollte. Aber da ich Julianne Moore und Samuel L. Jackson 
			mag, wollte ich dem Streifen wenigstens eine Chance geben. 
			Moore spielt eine 
			verzweifelte Mutter, deren Kind beim Diebstahl ihres Autos auf dem 
			Rücksitz geschlafen hat und nun verschwunden ist. Jackson ist der 
			Polizist, der den Fall klären soll und dabei den Verdacht hat, dass 
			die Frau ihm nicht die ganze Wahrheit sagt. Durch ihre 
			Anschuldigung, dass der Täter ein Schwarzer ist, kocht die Stimmung 
			in dem Armenviertel hoch, Rassenunruhen drohen. 
			Das Thema ist 
			interessant, die Umsetzung jedoch nicht so gelungen, wie es 
			wünschenswert gewesen wäre. Manches hätte besser auf den Punkt 
			gebracht werden können, gerade die sozialen Spannungen, die sich 
			langsam aufbauen und schließlich entladen, hätten etwas sorgfältiger 
			herausgearbeitet werden können. Das ist jedoch auch der einzige 
			Nachteil des Films. Die darstellerische Leistung, besonders von 
			Julianne Moore, ist hervorragend (wunderbar: Edie Falco in einer 
			Nebenrolle) – alles in allem eine durch und durch solide Leistung, 
			die vielfach unterbewertet wurde. |    | 
	
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