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		5. August 2012 | 
	
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			|  | 3- | Snow White & the 
		Huntsman Mit List und Zauberei 
		schafft es die böse Ravenna (Charlize Theron), den König zu umgarnen und 
		seine Frau zu werden. In der Hochzeitsnacht tötet sie den Herrscher 
		jedoch, wirft seine Tochter Snow White (Kristen Stewart) in den Kerker 
		und macht sich selbst zur Königin. Ravenna giert nach ewiger Jugend und 
		Schönheit und setzt dunkle Magie ein, ihr Ziel zu erreichen. Als ihr 
		Zauberspiel ihr prophezeit, dass sie es nur schafft, wenn sie Snow 
		Whites Herz isst, will sie das Mädchen töten lassen. Doch die junge 
		Prinzessin entkommt, und der Jäger (Chris Hemsworth), den die Königin 
		aussendet, sie zu finden und zu töten, schlägt sich auf ihre Seite… Eine weitere Adaption 
		des beliebten Märchens der Gebrüder Grimm, diesmal dunkler und grausamer 
		als die Kinderfilm-Trallala-Version mit Julia Roberts. 
		Theron besticht 
		als böse Herrscherin und intrigantes Biest, Stewart gibt ihren taffen, 
		kriegerischen Gegenpart – das sind beides moderne Frauenfiguren, die 
		agieren, statt zu reagieren, die nicht abwarten, bis der Prinz zu ihrer 
		Rettung eilt, sondern selbst den Zauberstab oder das Schwert in die Hand 
		nehmen. Der Herr der Ringe stand bei der Umsetzung eindeutig Pate, aber 
		der Film nimmt auch Anleihen bei Legende oder Willow. Die Effekte sind 
		großartig, die Bilder hübsch, es gibt viele bekannte Schauspieler in 
		Nebenrollen, die aber allesamt unterfordert sind. Es kommt zwar keine 
		Langeweile auf, aber auch keine richtige Spannung, und hier und da 
		besitzt der Film einige Längen. Das größte Manko ist das Fehlen einer 
		Liebesgeschichte, obwohl die Figurenkonstellation geradezu danach 
		schreit. |  
			|  | 3- | Die Entführung der 
			U-Bahn Pelham 123 Ryder (John 
			Travolta) und seine Männer kapern eine New Yorker U-Bahn und fordern 
			Lösegeld. Walter Garber (Denzel Washington) übernimmt für die 
			Verkehrsbetriebe die Verhandlungen und wird in ein aufregendes 
			Katz-und-Maus-Spiel verwickelt, zumal er selbst auch nicht eine ganz 
			reine Weste zu haben scheint… Der Originalfilm 
			mit Walter Matthau aus dem Jahr 1974 ist geradliniger, aber nicht 
			weniger spannend als dieses Remake von Regie-Routinier Tony Scott. 
			Travolta und Washington liefern gewohnt gute Arbeit ab, agieren aber 
			nicht gerade herausragend. Insgesamt ein solider Actionfilm ohne 
			Highlights. |  
			|  | 3- | The Boys Are Back 
		- Zurück ins Leben Nach dem Tod seiner 
		Frau muss sich der Sportjournalist Joe (Clive Owen) allein um seinen 
		Sohn kümmern. Er schlägt sich mehr schlecht als recht durch, da sagt 
		sich sein Sprößling aus erster Ehe für einen längeren Besuch an. Der 
		rebellische Teenager bringt das ohnehin prekäre Gleichgewicht in Gefahr. „Sag einfach Ja“, 
		lautet Joes Credo, um seinem Sohn nach dem Tod der Mutter die 
		Lebensfreude zurückzugeben. Man könnte auch sagen, Joe lässt die Dinge 
		schleifen, und natürlich gibt es dadurch eine Menge Probleme. Vater sein 
		ist eben schwer. Diese schlichte Botschaft verpackt Regisseur Scott 
		Hicks in eine melodramatische Geschichte mit wunderschönen Bildern aus 
		Down Under und toller Musik. Die Story, die auf einer wahren Begebenheit 
		basiert, plätschert angenehm, aber völlig unaufgeregt dahin – und mit 
		etwas Mühe hätte man einen packenden und bewegenden Film daraus machen 
		können. |  
			|  | 4+ | The Code Gabriel Martin (Antonio 
		Banderas) ist ein geschickter Dieb und Trickbetrüger. Eines Tages 
		bekommt er von dem bekannten Kunstdieb Keith Ripley (Morgan Freeman) 
		einen Job angeboten: Gemeinsam sollen sie für einen russischen Gangster 
		zwei wertvolle Fabergé-Eier aus einem schwer bewachten Tresor stehlen. 
		Doch sowohl die russische Mafia als auch die Polizei machen es ihnen 
		nicht gerade einfach… Der Film ist als 
		Heist-Movie angelegt, und die Handlung spult sich genauso ab, wie man 
		das von diesem Genre kennt: Der Held muss zuerst überzeugt werden, bei 
		dem Raub mitzumachen, dann werden das Ziel präsentiert und der Coup 
		vorbereitet, man erkennt, mit welchen Schwierigkeiten die Helden zu 
		kämpfen haben, anschließend folgt die Durchführung, bei der 
		unvorhergesehene Problemen auftauchen, und am Ende gibt es noch einen – 
		in diesem Fall sogar gleich zwei – überraschende Twists. Abgesehen von 
		der Einbruchs-Sequenz ist der Film leider nur mäßig spannend inszeniert 
		(das kann Regisseurin Mimi Leder viel besser) und mangelt vor allem an 
		Tempo und Witz. Auch die Liebesgeschichte zwischen Gabriel und Ripleys 
		Patentochter Alex (Radha Mitchell) kann nicht überzeugen, da Banderas 
		für die Rolle des jugendlichen Draufgängers inzwischen ein paar Jahre zu 
		alt ist. Die große Überraschung am Ende sorgt für viel Kopfzerbrechen, 
		ob das alles wirklich Sinn macht, aber mit der Logik nimmt es der 
		Drehbuchautor ohnehin nicht so genau. Insgesamt ein halbwegs 
		unterhaltsamer Film für einen lauen Sommerabend. |  
			|  | 4 | Green Lantern Hal Jordan (Ryan 
		Renolds) ist ein waghalsiger Testpilot, der gerne ein Risiko eingeht, im 
		realen Leben aber die Verantwortung scheut. Eines Tages stürzt ein 
		Raumschiff ab, und der sterbende Pilot übergibt Hal einen Ring, der ihn 
		zu einer Green Lantern, einem Weltraumpolizisten, werden lässt. Kaum im 
		Amt, erscheint schon einer der übelsten Schurken des Universums, um die 
		Erde zu vernichten… Wenn eine Off-Stimme zu 
		Anfang die Geschichte der Green Lantern und des Oberschurken erklärt, 
		klingt das beinahe wie eine Parodie auf Superhelden-Storys. Auch die 
		Bilder sehen zunächst nicht gerade nach einer 
		Multi-Millionen-Dollar-Produktion aus, sondern nach einer Anime-Serie 
		für das Kinderfernsehen. Aber der Film hat seine Momente, und Ryan 
		Reynolds agiert mit jugendlicher Unbekümmertheit und spielt tapfer gegen 
		holperige Dialoge und alberne Einfälle der Autoren an. Der Rest ist 
		purer Durchschnitt und rasch wieder vergessen. |    | 
	
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		12. August 2012 | 
	
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			|  | 3 | 
			The 
			Amazing Spider-Man Nach dem rätselhaften 
			Unfalltod seiner Eltern wächst Peter Parker (Andrew Garfield) bei 
			Onkel Ben (Martin Sheen) und Tante Mae (Sally Field) auf. Auf der 
			High School wird es ihm nicht leicht gemacht, aber er ist extrem 
			schlau und findet in Gwen Stacy (Emma Stone) eine gute Freundin. 
			Eines Tages findet er heraus, dass der bekannte Wissenschaftler Curt 
			Conners (Rhys Ifans) mit seinem Vater an einem Gen-Experiment 
			gearbeitet hat, und er sucht ihn auf. Im Labor wird Peter dann von 
			einer mutierten Spinne gebissen… 
			„Allem Anfang wohnt ein Zauber inne“, wusste schon Hermann Hesse, 
			und so erzählt Hollywood uns die Geschichte des Spinnenmannes ein 
			weiteres Mal. Natürlich gibt es viel handfestere Gründe: Tobey
			Maguire wird langsam zu alt für die Rolle oder 
			hatte vielleicht auch einfach keine Lust mehr, in einem Latexanzug 
			vor einer grünen Leinwand herumzuturnen (oder wollte schlicht und 
			einfach zu viel Geld dafür), und weil das Studio die Rechte 
			verliert, wenn nicht in bestimmten Abständen ein neuer Film 
			herauskommt, fängt man eben einfach von vorne an. Herausgekommen ist 
			eine Neuinterpretation, die so gar nicht neu ist, sondern einfach 
			nur ein bisschen anders, mit anderen Worten: Im Grunde ist der ganze 
			Film vollkommen überflüssig. Spaß macht er aber dennoch, denn Andrew 
			Garfield ist ein toller Spider-Mn, an Emma 
			Stone kann man nur aussetzen, dass sie zu wenig zu sehen ist, und 
			die Story ist zwar gaga, aber eben so, wie man 
			das von einer Comic-Verfilmung erwartet. Außerdem wartet sie mit dem 
			besten Stan-Lee-Cameo aller Zeiten auf. Einige 
			Mankos gibt es aber auch, so wandelt sich Rhys 
			Ifans zu schnell und nicht nachvollziehbar vom 
			moralischen Wissenschaftler in das Monster der Woche (und am Ende 
			wieder zurück), Peters naturwissenschaftliche Fähigkeiten sind so 
			nobelpreisverdächtig, dass man sich fragt, warum er eigentlich noch 
			zur Schule geht, und Dennis Leary agiert so brav und wohlerzogen, 
			dass man sich ständig vor ihm gruselt. |  
			|  | 3- | 21 Jump 
			Street Auf der High School 
			waren Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum) noch Feinde, 
			als sie gemeinsam auf der Polizeiakademie studieren, werden sie – 
			notgedrungen – zu Freunden, denn der eine braucht Unterstützung bei 
			den körperlichen, der andere bei den geistigen Herausforderungen. So 
			werden sie ein perfektes Team, das nach dem Abschluss in einem 
			Sonderprogramm eingesetzt wird: Als Undercover-Polizisten sollen sie 
			Drogendealer festnehmen – an der High School… Die 
			Serie, die Johnny Depp seinerzeit berühmt gemacht hat, durfte im 
			Recycling-Katalog Hollywoods natürlich nicht fehlen, aber da das 
			Konzept inzwischen doch etwas altbacken und unglaubwürdig wirkt, hat 
			man gleich eine Parodie daraus gemacht. Hill und Tatum versuchen 
			sich als Comedy-Duo und machen ihre Sache gar nicht mal schlecht, 
			nur leider übertreiben sie bisweilen arg und ruinieren damit ihre 
			Gags. Wer eher den klamaukigen Spaß sucht, 
			kommt hier voll auf seine Kosten, das Tempo ist recht schnell, und 
			Johnny Depp gibt mit seinem schrägen Cameo 
			quasi seinen Segen dazu. Da stört es auch nicht, dass die Handlung 
			eher dürftig und bisweilen unlogisch ist. |  
			|  | 2- | Rio Als Jungvogel 
			entführt und nach Minnesota verschleppt, führt der Ara Blu ein 
			nettes, behütetes Leben mit seiner Besitzerin Linda. Bis eines Tages 
			ein brasilianischer Ornithologe auftaucht und enthüllt, dass Blu der 
			letzte männliche Vogel seiner Art ist. Zu Paarungszwecken reisen 
			Linda und ihr Vogel nach Rio, doch dann werden Blu und seine wenig 
			fortpflanzungswillig Partnerin in spe entführt… 
			Zugegeben, die Story vom gezähmten und verhätschelten Wildtier, das 
			unfreiwillig in seinen natürlichen, ihm entfremdeten Lebensraum 
			zurückkehrt, erinnert an die 
			Madagascar-Filme, 
			aber nichtsdestotrotz ist 
			Rio 
			durch und durch eigenständig und von ungezügelter Fabulierlust. Die 
			Abenteuer, die Blu und seine Freunde erleben, 
			sind rasant erzählt und überraschen immer wieder durch lustige 
			Einfälle, über die man laut lachen kann. Einziges Manko ist die 
			deutsche Synchronisation, die einiges zu wünschen übrig lässt, und 
			über die Frage, ob Songs in einem Animationsfilm noch zeitgemäß 
			sind, kann man streiten… |  
			|  | 3+ | Fright 
			Night Charley (Anton 
			Yelchin) war früher ein nerdiger Außenseiter, hängt nun aber mit den 
			cooleren Kids ab und hat eine bildhübsche Freundin (Imogen Poots). 
			Als sein bester Freund (Christopher Mintz-Plasse) den Verdacht 
			äußert, dass Charleys Nachbar Jerry (Colin Farrell) ein Vampir ist, 
			glaubt dieser ihm kein Wort – bis auch er nicht verdrängen kann, 
			dass Jerry sich sehr seltsam benimmt und immer mehr Leute in seiner 
			Nähe verschwinden… Das 
			Remake des 80er-Jahre-Kultfilms setzt auf gute und bekannte 
			Darsteller: Toni Collette agiert als 
			Charleys Mutter, und Andy 
			Tennant spielt hinreißend komisch einen überdrehten 
			Las-Vegas-Bühnenmagier und Vampirexperten. Die 
			Story ist temporeich und spannend, besitzt leider aber zu wenig 
			Humor, und die Inszenierung ist eher brav und konventionell. Dennoch 
			macht der Film über weite Strecken richtig Spaß. |  
			|  | 3 | Goon - Kein 
			Film für Pussies Doug Glatt (Seann 
			William Scott) hat es nicht leicht: Vater (Eugene Levy) und Bruder 
			sind Ärzte, während er selbst gerade mal mühsam die High School 
			beendet hat und sich mit miesen Jobs durchs Leben schlägt. Er hat 
			nur ein Talent: Leute verkloppen. Als er eines Tages zufällig in 
			einen Kampf mit einem Eishockey-Profi gerät, wird dessen Trainer auf 
			ihn aufmerksam. Da er gerade auf der Suche nach einem 
			schlagkräftigen neuen Spieler ist, wird Doug vom Fleck weg engagiert 
			– obwohl er nicht einmal Schlittschuhlaufen kann. Nachdem er das 
			(einigermaßen) gelernt hat, bekommt er prompt die Chance seines 
			Lebens: Er darf in einer kanadischen Mannschaft seinen Mann stehen… Die 
			Story hat etwas von einem klassischen 
			Cheerie-Movie: Ein Außenseiter, der sich gegen alle Erwartungen 
			(buchstäblich) durchboxt, aber auch eine Mannschaft, die ganz unten 
			ist, weil ihr Star nach einer schweren Verletzung das Risiko scheut, 
			und die sich gegen alle Wetten zurück an die Spitze kämpft. 
			Seann William Scott spielt den tumben, aber 
			herzensguten Helden mit so viel Hingabe und Herzblut, dass man ihn 
			sofort sympathisch findet – ein Forrest Gump mit einer starken 
			Rechten. Liev Schreiber als alternder 
			Eishockeystar und Angstgegner der Mannschaft agiert so cool und 
			gelassen, als würde er in einem Western auftreten, und Jay 
			Baruchel, der auch am Drehbuch mitgearbeitet hat, 
			bricht mit seinem Bubi-Image, indem er ständig 
			flucht (und bisweilen auch gehörig nervt). Interessanterweise 
			basiert der Film auf einer wahren Geschichte, was man der Story 
			leider deutlich anmerkt, weil sie nicht so recht vom Fleck kommt, 
			aber wer Spaß an derbem Humor und blutigen Prügeleien hat, kommt 
			hier voll auf seine Kosten. |  
			|  | 4 | The Rite - 
			Das Ritual Eigentlich hat sich 
			Michael Kovak (Colin O’Donoghue) nur zum Priesterstudium angemeldet, 
			weil es die einzige Möglichkeit war, seinem streng katholischen 
			Elternhaus zu entkommen und nicht das Beerdigungsinstitut seines 
			Vaters (Rutger Hauer) zu übernehmen. Außerdem kommt er so in den 
			Genuss eines kostenlosen Studiums, was sein Professor (Toby Jones) 
			jedoch durchschaut, weshalb er Michael nur aus seinem Gelübde 
			entlassen will, wenn dieser ein Exorzismus-Seminar in Rom besucht. 
			Dort lernt er den unorthodoxen Priester Lucas Trevant (Anthony 
			Hopkins) kennen. 
			Gleich zwei Sequels von 
			Der Exorzist, 
			dann 
			Der Exorzismus von Emily Rose oder zuletzt
			The 
			Devil Inside – Horrorfilme, die sich mit 
			dem Austreiben des Bösen beschäftigen, gehören zum Genre-Kanon und 
			erfreuen sich bei den Fans großer Beliebtheit. Auch wenn die 
			Qualität meist zu wünschen übrig lässt – wie es auch bei diesem Film 
			sein soll, glaubt man der Mundpropaganda. Manchmal ist es aber 
			besser, sich sein eigenes Urteil zu bilden, und dann ist 
			The Rite 
			gar nicht so schlecht, wie ihn manche Leute reden. Zugegeben, er ist 
			nur mäßig gruselig und kaum spannend, wartet sogar mit einigen von 
			den üblichen Genre-Einfällen auf, die man weiß Gott zur Genüge 
			kennt, erspart einem aber wenigstens die Erbsensuppe – und macht 
			sich sogar darüber lustig. Da der Film auf real existierenden 
			Charakteren beruht, wollte man wohl relativ nah an der Wirklichkeit 
			bleiben, die aber ganz und gar unrealistisch erscheint. Was jedoch 
			zur Kernfrage des Films führt: Gibt es den Teufel wirklich? Unser 
			Held hat schon seine Zweifel, ob es überhaupt Gott gibt, da 
			erscheint ihm der Leibhaftige eher als Schreckgestalt für Kinder, 
			aber am Ende wird er dann doch eines Besseren belehrt. Wer sich 
			schnell gruselt, aber auf Horrorfilme nicht verzichten möchte, ist 
			hier gut bedient, einige gute Darsteller (Cirián
			Hinds sei noch erwähnt) gibt es obendrauf. |    | 
	
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		19. August 2012 | 
	
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			|  | 2+ | 
			Nicholas Nickleby 
			Nach dem finanziellen Ruin und dem 
			Tod des Vaters muss Nicholas Nickleby (Charlie Hunnam) sich, seine 
			Mutter und Schwester allein durchbringen. Sein Onkel (Christopher 
			Plummer) vermittelt ihn an das Internat des finsteren Mr. Squeers 
			(Jim Broadbent) und seiner sadistischen Frau (Juliette Stevenson). 
			Doch er kann die ständigen Misshandlungen der Kinder nicht ertragen 
			und flieht zusammen mit dem jungen Smike (Jamie Bell) nach London.
			 
			Der Roman von Charles Dickens gehört 
			nicht unbedingt zu seinen hierzulande bekanntesten Werken, hat aber 
			alles, was man sich von dem renommierten viktorianischen Autor 
			verspricht: Soziale Missstände werden angeprangert, unschuldige, 
			junge Menschen geraten in große Gefahr und müssen sich einer 
			moralischen Prüfung unterziehen und hartherzige Finsterlinge 
			verfangen sich in ihren eigenen Intrigen und gehen an ihrer Bosheit 
			zugrunde. Der Held ist ein aufrechter, junger Mann mit starken 
			moralischen Grundsätzen, fast schon zu gut für diese brutale Welt, 
			der sein Leben entgegen aller Widrigkeiten meistert und dabei die 
			Liebe einer schönen Frau (Anna Hathaway) erringt. Auf seinem Weg 
			begegnen ihm allerlei skurrile Typen (köstlich: Nathan Lane, Alan 
			Cumming und Dame Edna Everage/Barry Humphries als fahrende 
			Schauspieler), er deckt finstere Geheimnisse auf und findet am Ende 
			sein Glück. Bis in die kleinste Rolle prominent besetzt und gut 
			gespielt (ganz besonders von Jamie Bell), bietet der Film heitere 
			Momente, romantische Szenen und auch sonst sehr viel Gefühl. Der 
			einzige Mangel ist, dass er durch die komplexe Geschichte hetzen 
			muss und dadurch seinen vielen, wunderbaren Nebensträngen nicht 
			gerecht werden kann. |  
			|  | 3+ | Eine 
		offene Rechnung 
		1965 sollen drei Mossad-Agenten (Jessica 
		Chastain, Sam Worthington und Marton Csokas) einen flüchtigen 
		Nazi-Verbrecher (Jesper Christensen) in Ost-Berlin entführen und nach 
		Israel bringen. Doch etwas geht schief, und Rachel erschießt den Mann 
		auf der Flucht. Dreißig Jahre später schreibt ihre Tochter ein Buch über 
		die damaligen Ereignisse und reißt damit nicht nur alte Wunden wieder 
		auf. Es stellt sich heraus, dass die gefeierten Helden von damals nicht 
		ganz so heroisch waren wie alle Welt glaubt… 
		Der Film ist sehr prominent und gut 
		besetzt, die älteren Agenten werden von Helen Mirren, Tom Wilkinson und 
		Ciarán Hinds kongenial gespielt, und das Drehbuch wartet mit einer 
		großen Überraschung auf, die man nicht kommen sieht und die der 
		Geschichte in der zweiten Hälfte eine spannende Dynamik verleiht. Leider 
		ist das Tempo ein wenig zu langsam, was der Geschichte insgesamt nicht 
		sehr gut tut, aber sehenswert ist der Film allemal. |  
			|  | 3 | 
		
		The 
		Raid - Redemption 
		Rama (Iko Uwais) ist ein junger, 
		idealistischer Polizist in Indonesien, der bei seinem ersten Einsatz 
		gleich in einen mörderischen Kampf auf Leben und Tod verstrickt wird, 
		als sein SWAT-Team ein Appartementhaus stürmt, in dessen oberstem 
		Stockwerk ein gefürchteter Gangsterboss residiert. Schon bald werden sie 
		von allen Seiten beschossen, die Bewohner machen ebenfalls Jagd auf sie, 
		weil sie sich eine fette Belohnung versprechen, und Verstärkung ist 
		nicht in Sicht… 
		Der Film gilt seit seinem Erscheinen 2011 
		als Kulthit und Geheimtipp des Genres. Er ist sehr flott inszeniert, 
		wartet mit aufregenden Kampfszenen auf (gegen die wieselflinken Akteure 
		kann Machete sein gleichnamiges Werkzeug sofort einpacken) und hält 
		sogar ein, zwei Überraschungen parat. Leider ist die Logik, wie so oft 
		im asiatischen Kino, dehnbar wie ein Gummiband und wird bisweilen arg 
		strapaziert, und die Kampfszenen sind, trotz ihrer unbestreitbaren 
		Kunstfertigkeit, auf Dauer nicht sehr abwechslungsreich, aber wer sich 
		von einem rasanten Action-Thriller unterhalten lassen will, wird hier 
		gut bedient. |  
			|  | 4 | 
		
		The 
		Innkeepers 
		Das traditionsreiche Yankee Pedlar Inn 
		schließt, zu den wenigen, letzten Gästen gehören eine misshandelte 
		Mutter mit Kind, ein ehemaliger TV-Star (Kelly McGillis) und ein 
		verschrobener alter Mann. Die Angestellten Claire (Sara Paxton) und Luke 
		(Pat Healy) vertreiben sich die Zeit mit alten Gruselgeschichten und der 
		Suche nach dem Geist der ersten Besitzerin.  
		Autor und Regisseur Ti West ist ein 
		Genre-Fan, von dem auch die Horrorfilme
		The House of the Devil und
		Cabin Fever 2 stammen, dessen 
		Inszenierungen sich aber meist an den Klassikern orientieren und wenig 
		Originalität aufweisen. Auch The 
		Innkeepers ist zu brav und belanglos inszeniert, um wirklich zu 
		fesseln, es gibt zwar einige interessante Ideen, aus denen sich dann 
		aber leider nichts entwickelt, und hier und da einen gelungenen 
		Schock-Moment. Die Vorgeschichte des Hauses, die eine wichtige Rolle 
		spielt, wird nie befriedigend geklärt, und die schauspielerischen 
		Leistungen des Ensembles lassen gelegentlich auch zu wünschen übrig. Für 
		Fans des sanften Grusels immerhin ein netter Zeitvertreib. |  
			|  | 4- | 
		
		Texas 
		Killing Fields - 
		Schreiendes Land 
		Seit 1993 wurden im 
		amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet, in El Paso und Ciudad Juárez 
		über hundert Frauenleichen gefunden, unzählige weitere Opfer werden noch 
		vermisst. Soweit die Tatsachen. Der Film greift – wie auch bereits die 
		Romane 2666 und
		Die toten Frauen von Juarez 
		diese reale Mordserie auf und schlachtet sie für seine Zwecke aus: Die 
		Detectives Souder (Sam Worthington) und Heigh (Jeffrey Dean Morgan) 
		ermitteln in einer Reihe von Morden, die seit Jahren die Gegend von 
		Texas City in Angst und Schrecken versetzen. Auch im Nachbarcounty ihrer 
		Kollegin Pam Stall (Jessica Chastain) werden immer wieder Leichen 
		gefunden, und man unterstützt sich bei den Ermittlungen so gut es geht. 
		Als eine junge Frau dem Killer widerstehen kann, kommen die Polizisten 
		endlich dem Gesuchten auf die Spur. Doch der Mörder hat bereits ein 
		neues Opfer ins Visier genommen: Little Ann Sliger (Chloe Grace Moretz), 
		ein Schützling von Heigh… 
		Der Film ist prominent besetzt, basiert 
		auf einer der spektakulärsten und bislang unaufgeklärten Mordserie der 
		jüngeren Geschichte – und schafft es dennoch nicht, den Zuschauer zu 
		fesseln. Das liegt vor allem an dem schwachen Buch von Autor und 
		Produzent Don Ferrarone, der seine Geschichte viel zu umständlich und 
		schwerfällig erzählt, aber auch an der Inszenierung von Ami Canaan Mann, 
		Tochter von Co-Produzent Michael Mann, der den Streifen vermutlich als 
		Beschäftigungsprogramm für seine Familie betrachtet, denn es sind noch 
		zwei weitere Manns mit von der Partie. Immerhin gibt es ein, zwei 
		spannende Momente, auch wenn der Showdown inszenatorisch vermurkst wurde 
		und am Ende noch einige Fragen offen bleiben. |    | 
	
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		20. August 2012 | 
	
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			| Die Der 
			dunkle Ritter-Trilogie 
			Batman Begins hatte bei uns 2005 kaum 
			jemand auf dem Radar, weshalb er mit 900.000 Zuschauern der 
			besucherschwächste der drei Filme ist. Dank guter Mundpropaganda und 
			exzellenter DVD-Verkäufe waren die Erwartungen drei Jahre später 
			beim zweiten Teil schon so hoch, dass für viele Fans 
			The Dark Knight so 
			bedeutsam war wie die Wiederkehr Christi. Dasselbe Phänomen 
			wiederholt sich nun mit The Dark Knight 
			Rises, dem dritten und letzten Teil der 
			Nolan-Reihe. Zeit also, sich alle Filme am Stück anzuschauen, zu 
			sehen, was von den alten Teilen in Erinnerung geblieben ist, ob sie 
			verloren oder gewonnen haben. Bei 
			Comic- oder Superheldenverfilmungen scheiden sich die Geister. 
			Entweder mag man sie oder nicht, generell sind wir Deutschen ja eher 
			Superhelden-Verweigerer, obwohl es in letzter Zeit einige Ausnahmen 
			gegeben hat, Avengers 
			zum Beispiel, der auch bei uns sehr erfolgreich lief. Ich selbst bin 
			kein großer Fan dieses Genres, habe nie Comics gelesen und bin 
			entsprechend kein Marvel- oder DC-Jünger. Mir 
			Voreingenommenheit vorzuwerfen, ist also nicht ganz von der Hand zu 
			weisen, aber auch so werden bei meiner Bewertung mit Sicherheit 
			einige Hardcore-Fans einen hohen Blutdruck bekommen… |  
			|  | 3 | Batman 
			Begins  damalige Note: 3+ 
 Was ist in Erinnerung 
			geblieben: vor allem die düstere, stilisierte Atmosphäre, aber auch 
			Michael Caine und Morgan Freeman in den Nebenrollen 
 Meine damalige 
			Kritik: Der Held ist überzeugend gezeichnet, aber seine Gegner 
			wirken orientierungslos. Insgesamt ist der Film ein ernsthafter 
			Versuch, Batman für Erwachsene zu erzählen, ohne comichafte 
			Überzeichnung oder bonbonbunte Effekte wie bei Burton und 
			Schumacher, aber er leidet unter einem schwachen, teils unlogischen 
			Buch und einer uninspirierten Liebesgeschichte. 
 Meine heutige Kritik: 
			Nach der zweiten Sichtung vor der Premiere von The Dark Knight 
			erschien mir der Film unverändert, doch jetzt kommt er mir schwächer 
			vor. Von allen drei Teilen ist er am comichaftesten, er scheint 
			tatsächlich in einer Phantasiewelt zu spielen, in der Männer mit 
			Capes und Fledermaushelm, die Verbrecher jagen, existieren können, 
			ohne lächerlich zu wirken. Die psychologische Entwicklung der 
			Hauptfigur, ihre Wandlung von Bruce Wayne in Batman, ist solide und 
			glaubwürdig dargestellt, und Christian Bale spielt seine Rolle 
			überzeugend.  Aber jeder Held ist 
			nur so gut wie seine Gegenspieler. Tom Wilkinson wirkt als Mafiaboss 
			leicht gelangweilt, und aus dieser Rolle hätte man mehr herausholen 
			können, vor allem weil sie am realistischsten wirkt. Durchgeknallte 
			Wissenschaftler als Bösewichter machen dagegen nie eine gute Figur, 
			aber einem sensiblen Darsteller wie Cillian Murphy gelingt es 
			immerhin, seinen Dr. Crane halbwegs glaubwürdig agieren zu lassen, 
			auch wenn er als Scarecrow (oder, wie ich ihn nenne: das alberne 
			Sackgesicht) kein bisschen bedrohlich wirkt. Verrückte haben 
			immerhin den Vorteil, dass man jedes unlogische Verhalten mit einem 
			Hinweis auf ihren Geisteszustand erklären kann, was besonders beim 
			Joker später ausgiebig genutzt wird. Das größte Problem ist jedoch 
			Ra’s al Ghul, der sich zum Richter und Henker dekadenter und 
			korrupter Gesellschaften ernannt hat und Gotham City vernichten 
			will, indem er eine Massenpanik und ein Massentöten durch die 
			Freisetzung eines halluzinogenen Gases erreichen will. Man fragt 
			sich, was er damit beweisen will. Überhaupt sind seine Absichten und 
			Ziele ziemlich schwammig formuliert, und wie Batman schwingt er 
			gerne pseudophilosophische Reden, was auf Dauer (besonders nach drei 
			Filmen) extrem ermüdend ist und insgesamt auch nur teilweise 
			schlüssig. Reizvoll ist dagegen die Behauptung, dass seine 
			Gesellschaft der Schatten jahrelang einen Wirtschaftskrieg gegen 
			Gotham (sprich: die westliche Welt) geführt hat, indem sie die Stadt 
			in eine Depression geführt hat. Diese Auslegung ist zwar aus 
			chronologischen Gründen nicht möglich, aber man könnte meinen, hier 
			die gegenwärtige Bankenkrise heraufziehen zu sehen. Der Showdown ist 
			recht temporeich gehalten, weist aber die meisten Schwächen auf: 
			Warum zum Beispiel stellt Batman die Waffe nicht einfach ab, anstatt 
			einen ganzen Zug entgleisen zu lassen? Und angesichts seiner 
			sonstigen Weigerung, seine Gegenspieler zu töten, ist seine 
			Entscheidung, Ra’s al Ghul nicht zu retten, sondern in den Tod 
			stürzen zu lassen, pure Heuchelei. Fazit: Von allen drei 
			Filmen entspricht der erste Teil am ehesten einer Comicverfilmung, 
			Look und Atmosphäre sind stimmig, die Darsteller gut, die Geschichte 
			leider ziemlich mau. Neue Note: 3 |  
			|  | 4+ | The Dark 
			Knight 
 Damalige Note: 3 
 Was 
			ist in Erinnerung geblieben: nur das Gesicht des Jokers 
 Meine damalige 
			Kritik: Der Film ist überlang, seine Geschichte wenig glaubwürdig, 
			die Charaktere lassen einen kalt, weil sie sich in Symbole 
			verwandelt haben, aber man die Menschen dahinter nicht mehr erkennt. 
			Gelungen ist hingegen die realistischere Darstellung Gothams, und 
			auch die Geschichte selbst besitzt ihren Reiz, indem sie das Thema 
			Dualität immer wieder neu durchspielt. 
 Meine heutige Kritik: 
			Im Grunde kann ich meinen Ausführungen von damals nur zustimmen. Ich 
			hatte nie das Verlangen, den Film ein zweites Mal zu sehen, und 
			abgesehen vom Auftritt des Jokers gibt es auch nichts, was mir 
			dauerhaft im Gedächtnis geblieben wäre. Erschreckend ist, wie viel 
			sowohl in der Handlung als auch in der Entwicklung der Charaktere 
			nur behauptet, aber nicht bewiesen wird. Die Story hat mehr Löcher 
			als jeder Schweizer Käse und mehr plot points als ein Melodrama von 
			Douglas Sirk. Ständig wird eine neue Kuh über den Dorfplatz 
			getrieben, gibt es eine weitere Explosion, die x-te Entführung, noch 
			mehr Duelle und lebensbedrohliche Situationen. Ein Film im 
			dauerhaften Ausnahmezustand, der schlecht strukturiert ist und 
			einfach nur von einem Punkt auf der Checkliste zum nächsten rast wie 
			eine hysterische Hausfrau kurz vor Ladenschluss in einem Supermarkt. Besonders 
			problematisch ist dabei die Wandlung Harvey Dents zum Bösewicht Two 
			Face, die im Zeitraffer geschieht und schlecht nachvollziehbar ist, 
			es scheint, als haben die Macher einfach nur zwei beliebte 
			Gegenspieler in einem Film auftauchen lassen wollen. Am 
			faszinierendsten ist natürlich der Joker, der die pure Anarchie 
			verkörpert und die Stadt brennen sehen will. Warum er sich dabei der 
			Mafia andient, bleibt sein Geheimnis, denn für seine Spielchen 
			braucht er sie nicht. Auch ihre Männer benötigt er nicht, hat er 
			doch stets ein unerschöpfliches Reservoir an Geisteskranken zur 
			Verfügung, die stets verlässlich seine Befehle ausführen und sich 
			ohne zu Murren für ihn opfern (nach dieser Logik müssten 
			psychiatrische Anstalten die effektivsten Produktionsstätten 
			abgeben). Die lustigste Szene ist jedoch jene, in der der Joker sich 
			hinstellt, in einer langen Rede Anarchie predigt und verächtlich auf 
			alle Leute herabblickt, die schlaue Pläne machen, während er selbst 
			die ganze Zeit über einen absolut perfekten Plan verfolgt, in dem 
			alle Menschen stets so handeln, wie er es vorausgesehen hat. So 
			demontiert man eine an sich tolle Figur, indem man Szenen vor allem 
			ihres Effektes wegen schreibt, aber nicht darauf achtet, ob sie auch 
			in den Kontext der Handlung oder zur Psychologie des Charakters 
			passen. Das größte Problem 
			hatte ich jedoch mit dem Ende. Dass eine Stadt, in der die 
			Korruption immer noch weit verbreitet ist und Recht und Gesetz 
			weitgehend unterhöhlt werden, sich an einen selbsternannten Rächer 
			stört, der nicht einmal die von ihm zur Strecke gebrachten Übeltäter 
			tötet, sondern brav der Polizei übergibt, hat schon etwas 
			Lächerliches, kann aber mit gekränkter Eitelkeit erklärt werden: 
			Niemand steht gern als Depp da, besonders nicht die Polizei. Doch 
			wenn es so leicht ist, Dinge zu vertuschen, warum muss Batman dann 
			die Schuld für die Taten Dents übernehmen? Warum muss er zum 
			Ausgestoßenen werden? Das ergibt leider überhaupt keinen Sinn, auch 
			wenn noch so viel philosophisches Geschwurbel bemüht wird (überhaupt 
			geht einem die Tendenz der Figuren, große, bedeutungsschwangere 
			Reden zu schwingen, langsam auf die Nerven). Wie sich zeigt, ist es 
			wichtig für die Fortsetzung, also zum Teufel mit der Logik. Neue Note: 4+ |  
			|  | 4- | The Dark 
			Knight Rises Acht Jahre sind 
			vergangen, Bruce Wayne (Christian Bale) lebt zurückgezogen auf 
			seinem Landsitz und pflegt seine Depression, aus der ihn ein 
			Einbruch reißt: Eine junge, gerissene Diebin (Anna Hathaway) stiehlt 
			vor seinen Augen die Perlen seiner Mutter. Gleichzeitig tritt ein 
			neuer Bösewicht auf: Bane (Tom Hardy) entführt einen russischen 
			Atomwissenschaftler aus den Händen der CIA, um ihn dazu zu bringen, 
			einen von Waynes Firma entwickelten Fusionsreaktor in eine riesige 
			Bombe umzuwandeln… Sah Gotham City im 
			ersten Teil noch wie eine Phantasiestadt aus, die entfernt an 
			Chicago erinnert, ist sie nun identisch mit New York, auch wenn 
			Landmarken wie die Freiheitsstatue herauskopiert wurden. Das und die 
			Bedrohung durch eine Nuklearbombe machen den Streifen realistischer 
			als alle anderen – und lassen Batman, Catwoman und Bane noch 
			fremdartiger wirken. Die Darsteller 
			agieren wie immer solide. Gary Oldman wirkt wie müde, aber gutmütig, 
			Michael Caine und Morgan Freeman haben wieder die Lacher auf ihrer 
			Seite, sehen aber aus, als würde sie nur ihr üppiges Honorar bei 
			Laune halten. Die Neuzugänge Anna Hathaway als Catwoman (wow!) und 
			Joseph Gordon-Levitt als Robin in Reserve machen eine exzellente 
			Figur, was man leider nicht vom Bösewicht der Woche behaupten kann: 
			Bane ist ein langweiliger Charakter ohne Eigenschaften. Tom Hardy 
			müht sich redlich, hat aber keine Chance, denn die unsinnige Maske 
			(wer platziert schon einen Morphintropf, nichts anderes soll dieses 
			Gerät im Grunde sein, direkt auf den Mund?) raubt ihm seine Mimik, 
			und nicht einmal seine Stimme kann er vernünftig einsetzen, weil sie 
			verzerrt wird.  Bleiben wir noch bei 
			Bane und sehen uns seine Motive an: Als selbsternannter Erbe von 
			Ra’s al Ghul will er Gothams Gesellschaft für ihre Dekadenz 
			bestrafen, indem er eine Atombombe in ihrer Mitte zündet. Zuvor 
			errichtet er aber ein monatelanges Schreckensregime, das mit der 
			Erstürmung eines Gefängnisses beginnt und mit Strafprozessen unter 
			dem Vorsitz von Scarecrow endet. In Bane einen Osama bin Laden zu 
			erkennen, der aus dem Fernen Osten stammt und einen Anschlag auf New 
			York alias Gotham City plant, ist leicht, und das Black-Gate-Prison 
			steht dann wohl für Guantanamo. Das funktioniert sogar weitgehend, 
			wird aber sofort wieder ruiniert, indem Bane einige Ziele der Occupy-Bewegung 
			untergeschoben werden und er sie in viel radikalerer Form umsetzt; 
			er ist also mehr Robespierre als bin Laden. So richtig funktioniert 
			das natürlich nicht und wirkt auch keine Sekunde lang überzeugend, 
			dürfte aber die republikanischen Tea-Party-Anhänger begeistern und 
			sorgt für Verstörung beim Zuschauer, wenn man der Kapitalismuskritik 
			Banes in dem einen oder anderen Punkt sogar zustimmen kann… Auch der wohl 
			unvermeidliche überraschende Twist am Ende, den es nicht gebraucht 
			hätte, aber den man problemlos akzeptieren kann, rettet die 
			Geschichte nicht vor dem Absturz in Langeweile und Planlosigkeit. 
			Über weite Strecken schleppt sich der Plot nur müde dahin, und 
			selbst der Showdown gerät zur Geduldsprobe. Man fragt sich, warum 
			die Bösen mit der Bombe ein so kompliziertes Spiel treiben, wenn nur 
			einer den Knopf zu drücken braucht, um das Ziel zu erreichen. 
			Vermutlich wollen sie dem Guten eine Chance geben, aus dem Quark zu 
			kommen. Dass Butler Alfred diesem Elend irgendwann den Rücken 
			zuwendet, ist dann wohl bezeichnend. Über die vielen 
			Logikfehler (sehr beliebt in allen drei Teilen ist das Wissen vieler 
			Charaktere um Dinge, die sie unmöglich kennen können; z.B. kehrt 
			Batman in die Stadt zurück, weiß aber auf die Minute genau, wann 
			Banes Bombe hochgehen wird) mag man sich schon gar nicht mehr 
			beschweren. Immerhin ist die uninspirierte Geschichte irgendwann 
			(d.h. viel zu spät) vorbei und endet genauso, wie man es die ganze 
			Zeit erwartet hat. Es besteht eine gewisse Möglichkeit, die Story 
			weiterzuführen, aber ob diese Idee umgesetzt wird, steht in den 
			Sternen. Wahrscheinlicher ist, dass wir den ganzen Quark in ein paar 
			Jahren mit neuen Darstellern ein weiteres Mal serviert bekommen. Ich bin versucht, dem 
			Film ein Mangelhaft zu geben, was aber ungerecht wäre, denn 
			handwerklich ist der Streifen solide gemacht, und an den 
			schauspielerischen Leistungen (selbst kleinste Nebenrollen sind mit 
			bekannten Gesichtern besetzt) ist auch nichts auszusetzen. Daher: 4- |    | 
	
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