TOP 20 USA

Wochenende 37 vom 12. bis 14. September 2003

(Die endgültigen Box Office Ergebnisse)

Die Neustarts

Nachdem die Studios in den letzten Wochen hauptsächlich ihren Müll los geworden sind, starteten zum ersten Mal seit einem Monat sogar Filme, die von der Kritik angenommen wurden. Da letztes Wochenende Dickie Roberts mit einem $6,7 Mio.-Start für das niedrigste Nr. 1-Ergebnis in drei Jahren gesorgt hat, war eine neue Nr. 1 100 % sicher.

Die besten Chancen auf die Topposition hatte Robert Rodriguez' zweiter Film innerhalb von zwei Monaten, der Actionfilm Irgendwann in Mexico. Der dritte Teil seiner El Mariachi-Trilogie (s.a. Sequelmania) profitierte von seiner tollen Besetzung mit Antonio Banderas, Salma Hayek und Johnny Depp (der mal wieder allen die Schau stehlen soll), einem grandiosen Trailer, einem sehr breiten Start in 3.282 Kinos, einer guten Werbekampagne und freundlichen Kritiken. Der Film spielte am Wochenende $23,4 Mio. ein. Damit liegt die Fortsetzung am oberen Ende der Erwartungen und schafft den drittbesten September-Start aller Zeiten, allerdings ist mit einer kurzen Laufzeit zu rechnen, da IiM schon am Samstag einen Rückgang verzeichnete.

Die größte Konkurrenz hätte Tricks sein sollen. Regisseur Ridley Scott konnte mit seinen drei letzten Filmen drei $100 Mio.-Erfolge feiern, so ist es auch kein Wunder, dass die Werbekampagne nicht nur auf den Hauptdarsteller Nicolas Cage, sondern auch auf den Filmemacher hinweist. Allerdings ist diese Mischung aus Was ist mit Bob?, Der Clou und Leon - Der Profi-Trickbetrüger nicht leicht zu verkaufen, obwohl die Kritiken überaus positiv sind. Deswegen gab es ein Startwochenende von $13,1 Mio.. Eine kurze Laufzeit ist zu erwarten, da viele ein Problem mit dem Ende des Films haben.

Sehr guten Internetbuzz hatte der Horrorfilm Cabin Fever, der sogar auf Unterstützung von Filmkritikern bauen kann (äußerst selten in diesem Genre). Einziger Nachteil für den Lions Gate Film ist die Tatsache, dass in den letzten Wochen mit Freddy vs. Jason, Jeepers Creepers 2 und Sin Eater schon drei Genrefilme gelaufen sind, die bis zum Donnerstag zusammen $114 Mio. eingespielt haben. Der Start von $8,6 Mio. ist innerhalb der Erwartungen.

Der schon lange fertiggestellte Bob Rafelson-Film No Good Deed mit Samuel L. Jackson und Milla Jovovich wurde in 402 Kinos ohne Werbekampagne und Pressevorführungen als Vorbereitung zur Video-Premiere gestartet. So ist es kein Wunder, dass nur katastrophale $128.000 eingespielt wurden ($318 Schnitt).

Außerdem startete in 23 Theatern Lost in Translation. Der hochgelobte zweite Film von Sofia Coppola bietet eine Oscar-würdige Leistung von Bill Murray und wird mit einem Start von $925.087 ($40.221 Schnitt) einer der Arthousehits der Saison.

Adrien Brody hat mit Der Pianist schon seinen Oscar entgegen nehmen können. Sein verschrobener Liebesfilm Dummy feierte in fünf Kinos Premiere und spielte $30.120 ein ($6.024 Schnitt).

Die Zweitwöchler

Nach den Katastrophenstarts ging es für Dickie Roberts: Former Child Star mit Saturday Night Live-Star David Spade nur um 24 % runter, während Sin Eater - Die Seele des Bösen (in den USA: The Order) mit Heath Ledger dank eines gigantischen Rückgangs um 74 % schon die Top Ten verlassen musste.

Der Rest der Top Ten

führt wieder einmal die Disney Company mit der Jerry Bruckheimer-Produktion Fluch der Karibik (-15 %, wieder einmal der niedrigste Rückgang in den Top Ten) von Gore Verbinski mit Johnny Depp und Freaky Friday - Ein voll verrückter Freitag (-19 %) mit Jamie Lee Curtis und Lindsay Lohan an. Der Piratenfilm überholte Kevin - Allein zu Haus ($285,8 Mio.) und stieg damit auf Platz 18 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Die Körpertauschkomödie überschritt als 21. Film des Jahres (und 17. Film des Sommers) die $100 Mio.-Marke. Der Verleih kann sich auch darüber freuen, dass der Western Open Range (-36 %) Message in a Bottle ($52,9 Mio.) überholte und damit zum erfolgreichsten Kevin Costner-Film der letzten sieben Jahre wurde.

Die restlichen Top Ten-Positionen werden von Jeepers Creepers 2 (-54 %) und den Blockbustern S.W.A.T. - Die Spezialeinheit (-41 %) mit Shooting Star Colin Farrell, Samuel L. Jackson, Michelle Rodriguez und LL Cool J. und Seabiscuit (-26 %) mit Tobey Maguire, Jeff Bridges und Chris Cooper belegt.

Die Top Ten verlassen mussten Sin Eater, Freddy vs. Jason (-57 %) und Uptown Girls (-43 %) mit Brittany Murphy und Dakota Fanning.

Außerhalb der Top Ten

Mehrere limitiert laufende Arthouse-Filme addierten Kinos, allen voran American Splendor, der seine Kinopräsenz verdreifachte, aber nur um 45 % zulegte ($3.091 Schnitt). Weitere Expansionen: Dreizehn (-23 %), Die unbarmherzigen Schwestern (-38 %) und Step Into Liquid (-22 %).

Nächste Woche starten gleich fünf Filme in über 10.000 Kinos. Den breitesten Start hat der Vampir/Werwolf-Film Underworld (3.000 Kinos). In je über 2.000 Kinos eröffnen der Thriller Cold Creek Manor mit Dennis Quaid und Sharon Stone sowie der altmodische Familienfilm Secondhand Lions mit Michael Caine, Robert Duvall und Haley Joel Osment. Der Gospelfilm The Fighting Temptations mit Cuba Gooding Jr. und Beyonce startet in ca. 1.600 Kinos, während Anything Else, der in etwa 1.000 Kinos Premiere feiern wird, den breitesten Start eines Woody Allen-Films erleben wird.

DIE PROGNOSE GIBT ES WIE IMMER AM FREITAG NACHMITTAG.