TOP 20 USA

Wochenende 28 vom 11. bis 13. Juli 2003

(Die endgültigen Box Office Ergebnisse)

Die Neustarts

Zum ersten Mal seit drei Wochen startete kein Sequel in den US-Kinos. Stattdessen gab es eine Comicverfilmung (Start in 3.002 Kinos) und einen Film, der auf einer Themenparkattraktion basiert (3.269 Kinos)

Disney versuchte nach dem letztjährigen Flop The Country Bears, der mit $5,3 Mio. eröffnete, mit Fluch der Karibik wieder einen Disneyland-Ride in die Kinos zu bringen. Doch die Zeichen standen für die Jerry Bruckheimer-Produktion weitaus günstiger. Der Piratenfilm hatte gutgemachte Trailer, eine für Disney übliche gigantische Werbekampagne und überraschend gute Kritiken, die vor allem Johnny Depp lobten. Dafür gab es am Mittwoch und Donnerstag insgesamt großartige $24,0 Mio., gefolgt von einem sehr guten $46,6 Mio.-Wochenende. Der Gore Verbinski-Film könnte dank guter Zuschauerbenotungen (der IMDB-Wert von 8,1 ist der zweitbeste dieses Sommers) auf ein Endergebnis von über $200 Mio. kommen - bei Produktionskosten von $125 Mio. ist dies auch mehr als notwendig.

Trotz der Präsenz von Sean Connery hat es Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen schwer. Die Comicvorlage ist wenigen bekannt, die Trailer sind konfus und die Konkurrenz groß. Viele Insider befürchteten für die $110 Mio.-Produktion des Blade-Regisseurs Stephen Norrington ein ähnliches Desaster wie es Connery mit Mit Schirm, Charme und Melone ($10,3 Mio. in den ersten drei Tagen) vor fünf Jahren erlebt hatte. Deswegen war das $23,1 Mio.-Wochenende für viele eine angenehme Überraschung, zumal die Filmkritiker kaum ein gutes Haar an dem Film gelassen haben - aber da mit einer kurzen Laufzeit zu rechnen ist, wird die Comicverfilmung in der Kinoauswertung kaum in die Gewinnzone gelangen.

Die Zweitwöchler

Während Terminator 3 - Rebellion der Maschinen mit Arnold Schwarzenegger um 56 % nachgab und am Samstag als elfter Film des Jahres die $100 Mio.-Marke überschritt, verlor Natürlich Blond 2 46 % (der Reese Witherspoon-Film hat dank einer Startwoche von $45,3 Mio. ebenfalls noch Chancen, die $100 Mio.-Marke zu erreichen). Noch besser hielt sich der DreamWorks-Zeichentrickfilm Sinbad - Der Herr der sieben Meere, der um 37 % sank.

Der Rest der Top Ten

wird wieder einmal angeführt von Pixars Findet Nemo (-23 %), der mit Riesenschritten auf die $300 Mio.-Marke zuschwimmt. Drei Engel für Charlie - Volle Power (-49 %) mit Cameron Diaz, Drew Barrymore Lucy Liu und Demi Moore bleibt weiterhin ein 50/50-Kandidat für die $100 Mio.-Marke, Danny Boyles 28 Days Later (-29 %), Ang Lees Hulk (-55 %) und der Sleeperhit The Italian Job (-34 %) mit Mark Wahlberg, Edward Norton, Charlize Theron und Donald Sutherland (ein weiterer $100 Mio.-Kandidat) füllen die restlichen Top Ten-Positionen aus.

Die Top Ten verlassen mussten die beiden Universal-Filme Bruce Allmächtig (-41 %) von Tom Shadyac mit Jim Carrey und 2 Fast 2 Furious (-42 %) von John Singleton.

Außerhalb der Top Ten

Der Eddie Murphy-Film Der Kindergarten Daddy konnte am Sonntag als zwölfter Film des Jahres die $100 Mio.-Marke überschreiten.

Nach dem Erfolg von Bowling for Columbine ($21,5 Mio.) im letzten Jahr sind Dokumentarfilme in: Nomaden der Lüfte liegt jetzt bei $5,3 Mio., Spellbound bei $3,6 Mio. und Capturing the Friedmans bei $1,9 Mio. (James Camerons IMAX-Doku Ghosts of the Abyss steht jetzt bei $12,7 Mio.).

Unter den diesjährigen fremdsprachigen Filmen führt Caroline Links Nirgendwo in Afrika ($5,6 Mio.) immer noch vor City of God ($4,5 Mio.) und L'Auberge Espagnole ($3,5 Mio.).

Nächsten Freitag startet Michael Bays fünfter Film für Produzent Jerry Bruckheimer, Bad Boys II, wieder mit Will Smith und Martin Lawrence, in etwa 3.300 Kinos. In je ca. 2.200 Theatern eröffnet der britische Blockbuster Johnny English und der Mandy Moore-Film How to Deal.

Die Prognose gibt's wie immer am Freitag Nachmittag.