TOP 20 USA

Wochenende 34 vom 22. bis 24. August 2003

(Die endgültigen Box Office Ergebnisse)

Die Neustarts

Die letzten beiden August-Wochen sind seit Jahrzehnten der Müllabladeplatz der Filmstudios. Und dieses Jahr macht da keine Ausnahme. Das merkt man schon daran, dass zwei der drei Neustarts den Kritikern nicht einmal vorgeführt wurden.

Erfolgreichster Neustart ist der Jackie Chan-Film Das Medaillon sein. Qualitativ wohl auf Tuxedo-Niveau, der immerhin mit $15,1 Mio. eröffnete und es auf insgesamt $50,4 Mio. brachte, schafft sein zweiter Film dieses Jahres (nach Shanghai Knights: $19,6 Mio./$60,5 Mio.) gerade einmal die Hälfte, da es sich diesmal wieder um einen seiner asiatischen Filme handelt. In 2.648 Kinos spielte die Actionkomödie $8,1 Mio. ein, eine kurze Laufzeit wird folgen.

Seit zwei Jahren liegt My Boss's Daughter auf Halde. Aber Miramax konnte kaum einen besseren Starttermin hinbekommen haben, schließlich ist Ashton Kutcher durch seine erfolgreiche Versteckte-Kamera-Serie auf MTV, seiner Affäre mit Demi Moore, seiner regulären TV-Serie Die 70er Show und nach seinem Winterhit Voll verheiratet ($17,5 Mio./$56,1 Mio.) in aller Munde. Miramax/Dimension hat kaum Geld in die Werbung gesteckt, dennoch gab es $4,9 Mio. am Startwochenende in 2.201 Kinos.

Richard Benjamin war in den 60er & 70er Jahren ein sympathischer Schauspieler und in den 80er & 90er Jahren ein furchtbar altbackener Regisseur. Warum er für Marci X engagiert wurde - eine Komödie über ein reiches New Yorker Mädel (Lisa Kudrow), das sich mit einem Rapper (Damon Wayans) herumschlagen muss - bleibt mir ein Rätsel. Paramount gab den Film von vornherein auf und startete lediglich in 1.200 Kinos ohne eine nennenswerte Werbekampagne. Deswegen gab es auch nur $872.950 - das ist der fünfschlechteste Start eines Films, der in mehr als 1.000 Kinos gestartet wurde, aller Zeiten!

Die Zweitwöchler

Nach der hervorragenden Startwoche von $48,0 Mio. erlebte Freddy vs. Jason den Horrorgenre-üblichen Absturz von 64 %. Dennoch ist das Crossover der erste Film seit X-Men 2, der die Charts ein zweites Mal anführt. Schon jetzt ist das Horrorgipfeltreffen in absoluten Zahlen der erfolgreichste A Nightmare on Elm Street bzw. Freitag, der 13.-Film, nach zehn Tagen ist es mit $61,2 Mio. inflationsbereinigt der fünfterfolgreichste Film unter den 18 Filmen sein (s.a. Sequelmania).

Auch Open Range eröffnete über den Erwartungen und so legt Buena Vista diese Woche 88 Kopien (+4 %) nach. Der vierte Western mit Kevin Costner (nach Silverado, Der mit dem Wolf tanzt und Wyatt Earp) gab um 33 % nach.

Uptown Girls (-50 %) mit Brittany Murphy und Dakota Fanning sowie die Skaterkomödie Grind (-67 %) mussten stärkere Rückgänge verbuchen.

Der Rest der Top Ten

wird angeführt von S.W.A.T. - Die Spezialeinheit (-42 %) mit Shooting Star Colin Farrell, Samuel L. Jackson, Michelle Rodriguez und LL Cool J. sowie Freaky Friday - Ein voll verrückter Freitag (-31 %) mit Jamie Lee Curtis und Lindsay Lohan-Film. Das Remake hat das inflationsbereinigte Einspiel des Originals von 1976 ($73 Mio.) dieses Wochenende geschlagen.

Der Jerry Bruckheimer-Produktion Fluch der Karibik (-21 %) von Gore Verbinski-Film mit Johnny Depp konnte sich auf Platz 23 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten schieben und hatte das niedrigste Minus in den Top Ten.

Die beiden Universal-Hits American Pie - Jetzt wird geheiratet (-35 %) mit Seann William Scott und der Gary Ross-Film Seabiscuit (-24 %) mit Tobey Maguire, Jeff Bridges und Chris Cooper sind auf den Rängen 7 und 9 zu finden.

Die Top Ten verlassen mussten Spy Kids 3-D: Game Over (-47 %) von Robert Rodriguez und die Jerry Bruckheimer-Produktion von Michael Bay, Bad Boys II (-35 %) mit Will Smith und Martin Lawrence.

Außerhalb der Top Ten

Spy Kids 3-D konnte als 15. Film des Jahres die $100 Mio.-Marke überschreiten und Sylvester Stallones fünfter Blockbuster werden.

Disneys/Pixars Dauerbrenner Findet Nemo (-24 %) hat am Donnerstag nicht nur Der König der Löwen ($328,5 Mio.) überholt - damit ist der Fischfilm zum erfolgreichsten Animationsfilm aller Zeiten aufgestiegen. Am Sonntag konnte er auch Forrest Gump ($329,7 Mio.) schlagen und wurde damit zum achterfolgreichsten Film aller Zeiten.

Der neue James Ivory-Film Le Divorce expandierte um 242 Kinos (+134 %), die RomCom mit Kate Hudson konnte aber nur um 45 % zulegen ($3.242 Schnitt).

American Splendor, der Arthouse-Gewinner der Vorwoche spielte diesmal in 32 Kinos $454.375 ein ($14.199 Schnitt).

Caroline Links Nirgendwo in Afrika hat die $6 Mio.-Marke überschritten.

Nächste Woche - der letzten Woche der Sommer-Saison - startet nur ein Film neu: Jeepers Creepers 2, der in etwa 3.000 Kinos anlaufen wird. Außerdem bringt Paramount den Sleeperhit The Italian Job noch einmal auf 2.000 Leinwände. Das Remake hat bislang $96,9 Mio. eingespielt und war diese Woche nur noch in 64 Kinos zu sehen. Das Studio erhofft sich durch den Wiedereinsatz natürlich den Sprung über die $100 Mio.-Marke.

DIE PROGNOSE GIBT ES WIE IMMER AM FREITAG NACHMITTAG.